Handball-Saarlandliga Homburg kämpft St. Ingbert nieder

St. Ingbert/Homburg · Der TV Homburg hat seine Tabellenführung in der Handball-Saarlandliga verteidigt. Im Spitzenspiel schlägt er die SGH St. Ingbert. Eine Szene sorgt für große Aufregung.

 Auch dank des überragenden Torwarts Maximilian Loschky (links) jubelten die Spieler des TV Homburg über den 29:25-Sieg gegen St. Ingbert.

Auch dank des überragenden Torwarts Maximilian Loschky (links) jubelten die Spieler des TV Homburg über den 29:25-Sieg gegen St. Ingbert.

Foto: Markus Hagen

Riesen-Aufreger nach 34:13-Minuten im Handball-Saarlandliga-Spitzenspiel zwischen der gastgebenden SGH St. Ingbert und Tabellenführer TV Homburg: Es steht 12:16. St. Ingberts Spielmacher Hennadii Kucher geht mit Ball auf die Abwehr zu, holt zum Schlagwurf aus, zieht durch und trifft Leonard Frisch im Homburger Innenblock mit seinem Arm im Gesicht. Frisch geht zu Boden, hält sich den Kopf vor Schmerz, die Begegnung ist für einige Zeit unterbrochen.

Die Gäste fordern die rote Karte, St. Ingbert wertet den Treffer als Versehen, schließlich kommen solche Treffer im Handballsport vor. Die Schiedsrichter treffen die falsche Entscheidung. Entweder sie werten den Gesichtstreffer als absichtlich. Dann müssten sie Kucher mit der roten Karte vom Platz stellen. Oder sie unterstellen keine Absicht. Dann dürften sie ihn nicht bestrafen. Doch die Unparteiischen, die bei weitem nicht immer souverän wirkten, stellten Kucher für zwei Minuten vom Platz.

Die Stimmung in der Ingobertushalle, die laut SGH-Torhüter Jens Weißmann ohnehin schon „vom ersten Moment bis zum Schluss bombastisch“ war, stachelte die heikle Szene weiter an. Und die Gastgeber ebenso. „Wir hatten nochmal einen kleinen Bruch im Spiel“, haderte Frisch, der erst nach rund 15 Minuten wieder einsteigen konnte. Während seiner Zwangspause glichen die Gastgeber durch einen Doppelschlag von Kucher auf 18:18 aus. Nach dem Ausgleich ging es Schlag auf Schlag. Die 19:18-Führung durch Edvinas Vorobjovas glich Kucher erneut aus. Wieder legte Vorobjovas vor, diesmal konterte Thomas Zellmer (20:20). Die erneute Führung durch TVH-Kreisläufer Philip Rauchschwalbe egalisierte Philip Forster. Doch dann erwachte David Szilagyi auf dem linken Rückraum der Gäste. Gleich doppelt schweißte er das Spielgerät in den Winkel, dazu legten Rauchschwalbe und Kapitän Lukas Glück je einen Treffer auch. Homburg zog auf 25:21 davon. „Gerade am Schluss ist die Abwehr offener geworden, weil wir mehr auf Ballgewinn gehen wollten. Da haben sie sich gut durchkombiniert und sind gut durchgestoßen“, fasste Weißmann die Phase zusammen, in der seine Mannschaft den Anschluss und letztlich das Spiel verlor. Die Partie endete 25:29. „Gewonnen hätten wir liebend gerne, gerade das letzte Spiel in diesem Jahr. Wir haben alles reingeworfen. Aber am Schluss hat das Quäntchen Glück ein bisschen gefehlt“, resümierte Weißmann. „So Siege freuen einen besonders. Wir quälen uns durch die Saison mit viel zu wenig Personal. Wir haben viele Spieler, die seit September 60 Minuten durchspielen“, war der Jubel bei Frisch umso größer.

„Das freut mich einfach extrem, dass wir noch so eine Leistung abgerufen haben und zusammen so geil gekämpft haben. Das war eine Mannschaftsleistung, aus der keiner herausgeragt hat. Das hat einfach Bock gemacht.“ Auch Weißmann zog ein positives Fazit: „Ich find’s wirklich positiv, dass wir es wieder gepackt haben, vor der Winterpause so weit vorne zu stehen.“ St. Ingbert bleibt weiterhin auf Platz drei. Der TV Homburg überwintert als Tabellenführer der Saarlandliga.

Der TV Niederwürzbach unterlag am Samstag 22:28 beim SV 64 Zweibrücken 2 und ist Neunter. Die SG Ommersheim/Aßweiler verlor zum 13. Mal in Serie (25:31 gegen die HG Saarlouis 2) und bleibt Letzter.

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