Handball-Saarlandliga Der Spitzenreiter erwartet den Vorletzten

Homburg · Saarlandliga-Tabellenführer TV Homburg empfängt am Samstag den Vorletzten HF Illtal 2 – doch in der Begegnung steckt mehr als nur ein ungleiches Duell. Und: Mike White verlangt von der SG Ommersheim/Aßweiler ein Lebenszeichen.

 Im Saarlandpokal musste der TV Homburg letztes Jahr gegen die erste des HF Illtal ran. Ein Duell gegen die gleichen Spieler könnte jetzt gegen den Tabllenvorletzten HF Illtal 2 bevorstehen.

Im Saarlandpokal musste der TV Homburg letztes Jahr gegen die erste des HF Illtal ran. Ein Duell gegen die gleichen Spieler könnte jetzt gegen den Tabllenvorletzten HF Illtal 2 bevorstehen.

Foto: Klos Horst/Foto: Horst Klos

Am Samstag lädt der TV Homburg die HF Illtal 2 zum Spitzenspiel in der Handball-Saarlandliga. Moment, zum Spitzenspiel? Sie wundern sich zu Recht. Zwar erfüllt der TV Homburg als Tabellenführer seine 50 Prozent dieses Prädikats. Die HF Illtal 2 werden dem als Vorletzter aber nicht gerecht. Doch, werden sie! Dank einer Besonderheit. „Wir brauchen mit der zweiten Mannschaft jeden Punkt, weil wir mit aller Kraft die Klasse halten wollen. Die Priorität vom Verein ist eher, mit der ,Zweiten’ nicht abzusteigen, als mit der ,Ersten’ vielleicht Dritter oder Vierter zu werden“, stellt HFI-Präsident Markus Dörr klar und führt aus: „Wir versuchen in jedem Spiel, die Punkte einzufahren. Homburg ist dafür nicht das beste Pflaster, aber es ist schon so, dass wir das forcieren werden.“

Das heißt im Klartext: Anstatt mit der zweiten wird Illtal mit einiger Verstärkung aus der Oberliga-Mannschaft – und zwar mehr als nur den üblichen U21-Spielern – zum Tabellenführer reisen. Der Klub profitiert dabei von Paragraf 55, Absatz eins der Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes. Der besagt, deutlich vereinfacht gesagt: Spieler dürfen nach einer Pause von vier Wochen, in denen sie nicht in einem Meisterschaftsspiel einer höheren Mannschaft zum Einsatz kamen, wieder in niedrigeren Mannschaften eingesetzt werden. Da das letzte Liga-Spiel der ersten Mannschaft der HF Illtal vom 14. Dezember datiert, ist der gesamte Kader also „frei“.

Der TV Homburg ist mit der Entscheidung nicht gerade glücklich, geht es bei ihm um nichts Geringeres als die Meisterschaft. „Es ist natürlich eine Wettbewerbsverzerrung. Aber solange es diese Paragrafen gibt, ist es legitim. Ob es sportlich ist, sollen andere bewerten“, klagt Jörg Ecker, Handball-Abteilungsleiter, der vom Illtaler Schachzug bereits unter der Woche über den „saarländischen Flurfunk“ erfahren hatte. „Wir werden uns mit Sicherheit nicht in die Hose machen, sondern uns dementsprechend vorbereiten. Und dann muss unsere Mannschaft dagegenhalten, egal wie es kommt.“ Anwurf ist um 19 Uhr in der Sporthalle der Robert-Bosch-Schule in Homburg.

Am anderen Tabellenende steht die SG Ommersheim/Aßweiler, bei der zwar einige Verletzte nach und nach zurückkommen, spielerisch aber noch viel Luft nach oben ist. Schon die 20:35-Niederlage vergangene Woche gegen die HSG TVA/ATSV Saarbrücken war ein erster Dämpfer im neuen Jahr. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Aber ich glaube, mit der aktuellen Einstellung wird das nichts. Mir fehlt momentan einfach das Feuer, der Kampfeswille. Ich erwarte mehr, sehe aber, dass nicht abgerufen wird, was vorhanden ist“, fordert Mike White von seinen Schützlingen vor dem Samstags-Auswärtsspiel beim Zweiten HSV Merzig/Hilbringen (Thielsparkhalle Merzig, 18 Uhr) mit deutlichen Worten eine anderes Auftreten auf dem Platz. „Einfach mal die Bereitschaft, in der Abwehr körperliche Härte walten zu lassen, den letzten Schritt zu machen. Es hat uns ausgezeichnet, dass wir in der Abwehr eine Bank waren“, überlegt er und konkretisiert: „Die Abwehr ist zu leise, die Stimmung fehlt. Es muss einfach mehr Stimmung rein.“

Der TV Niederwürzbach (7.) spielt bereits diesen Freitag um 20.15 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle gegen die HG Saarlouis 2 (10.). Um 19 Uhr an diesem Samstag muss die SGH St. Ingbert ihren vierten Platz gegen die HSG Fraulautern-Überherrn (11.) verteidigen. Gespielt wird in der Ingobertushalle in St. Ingbert.

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