Handball Nordsaar ringt die Wölfe nieder

Marpingen · Handball-Saarlandligist HSG Nordsaar hat das Spitzenspiel gegen den HSV Merzig-Hilbringen dank eines starken Endspurts mit 31:27 gewonnen. Den Gästen ging in den Schlussminuten einfach die Luft aus.

 Sebastian Hoffmann zieht aus dem Rückraum ab. Mit insgesamt neun Treffern war Hoffmann der beste Nordsaar-Torjäger – und von der Wölfe-Defensive nicht in den Griff zu bekommen.    Foto: Horst Klos

Sebastian Hoffmann zieht aus dem Rückraum ab. Mit insgesamt neun Treffern war Hoffmann der beste Nordsaar-Torjäger – und von der Wölfe-Defensive nicht in den Griff zu bekommen. Foto: Horst Klos

Foto: Klos Horst/Horst Klos

Wuchtig schlug der Distanzwurf Sebastian Hoffmanns in der 41. Minute zum 20:20-Ausgleich im Torwinkel ein. Dieses Knallbonbon verlieh den Handballern der HSG Nordsaar Flügel. Im Topspiel der Saarlandliga drehte die HSG in der Schlussphase richtig auf und besiegte vor 150 Zuschauern in der Marpinger Sporthalle den Tabellenzweiten HSV Merzig-Hilbringen mit 31:27 (12:15).

„Über das Tempo haben wir es noch rumgerissen“, freute sich HSG-Rechtsaußen Torsten Zimmer nach der Partie über den Heimerfolg. Marco Recktenwald, Trainer des HSV Merzig-Hilbringen, nahm die Niederlage derweil gelassen. „Wir waren am Ende einfach stehend k.o., das war aber kein Wunder, wir hatten ja nur zwei Auswechselspieler auf der Bank.“

Der ohnehin dünne Gäste-Kader wurde in der Anfangsphase weiter dezimiert. Bei Abwehrchef und Kreisläufer Marcel Rudolph platzte bei einer Rettungsaktion die Lippe auf, er konnte daraufhin nicht mehr eingesetzt werden. „Das hat sich im weiteren Verlauf der Partie beim HSV schon bemerkbar gemacht“, fand auch Nordsaar-Trainer Marco Heidemann.

Lange Zeit wogte die Partie hin und her. Nach dem zwischenzeitlichen Rückstand von 3:4 (10. Minute) produzierte Nordsaar zehn Minuten lang Fehler zum Haareraufen. „Sieben Ballverluste haben zu sieben leichten Gegentoren geführt“, haderte Heidemann. Da wirkte der HSV wesentlich konzentrierter und handlungsschneller. Ohne großen Aufwand führten die Merziger Wölfe mit 14:8 (24.).

Doch die Gäste verpassten es in dieser Phase, konsequent nachzusetzen. „Dann kriegen wir unnötige Zeitstrafen wegen Meckerns, sodass Nordsaar bis auf drei Tore rankommen kann“, ärgerte sich Recktenwald. Das hing aber auch damit zusammen, dass Heidemann reagiert und dem HSV-Torjäger Niklas Eberhardt mit Michael Paschke einen Sonderbewacher auf die Füße gestellt hatte. „In der zweiten Halbzeit haben wir eine starke Abwehrleistung gezeigt“, lobte der HSG-Trainer. Was an Würfen durchkam, schnappte sich Schlussmann Sven Guthörl, der sofort die Schnellangriffe über Regisseur Hoffmann einleitete. „Wir waren ziemlich kaputt und so konnten wir Hoffmann und Jan Böing nicht mehr ausschalten“, ananlysierte auf der Gegenseite Recktenwald.

Böings Energieleistung beim Treffer zum 26:23 (52. Minute) war sinnbildlich für den unbändigen Siegeswillen der HSG. Dagegen blieben bei den Gästen die Rückraumspieler Michael Arnold und Sascha Becker wiederholt in der HSG-Abwehrformation hängen. Becker verkürzte zwar noch auf 27:29 (57. Minute), doch dann wurde Markus Erschens mit seiner dritten Zeitstrafe disqualifiziert – und Hoffmann traf in Überzahl zum 30:27.

„Die Niederlage ist für uns kein Beinbruch, wir spielen die gesamte Saison schon am Limit“, sagte Recktenwald. Nach Minuspunkten liegt der HSV (22:8 Punkte) nun vier Zähler hinter den spielfreien Spitzenreiter TV Homburg (24:4 Punkte). Nordsaar folgt als Tabellendritter mit 18:10 Punkten und tritt am 18. Januar beim Achten Dudweiler-Fischbach an. Für Merzig-Hilbringen geht es am nächsten Sonntag, 14 Uhr, mit dem Halbfinalturnier im Pokal in der Thielsparkhalle weiter. Mit dabei sind die Saarlandliga-Konkurrenten TV Homburg und SGH St. Ingbert sowie Oberligist SV Zweibrücken.

Die Tore für die HSG Nordsaar: Sebastian Hoffmann 9, Jan Böing 7, Torsten Zimmer 7/2, Eric Grünemeier 4, Joshua Wolf, Manuel Schmitt je 2.

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