Handball-Saarlandliga Merzig wird zum Angstgegner für Nordsaar

Merzig/Marpingen · Handball-Saarlandligist HSV Merzig-Hilbringen fertigt die hoch gehandelte HSG mit 33:23 ab.

  HSV-Spieler Sascha Becker im Anflug auf das Tor der HSG Nordsaar. Schlussmann Sven Guthörl musste sage und schreibe 33 Mal hinter sich greifen.

HSV-Spieler Sascha Becker im Anflug auf das Tor der HSG Nordsaar. Schlussmann Sven Guthörl musste sage und schreibe 33 Mal hinter sich greifen.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de, Heiko

Die HSG Nordsaar gilt für viele Beobachter als der große Titelkandidat in der Handball-Saarlandliga. Mit einem furiosen 29:22-Sieg beim Saisonstart gegen Vizemeister HSG TVA/ATSV Saarbrücken untermauerten die Marpinger diese Rolle eindrucksvoll. Doch nun das: Mit einer zweistelligen Niederlage ging die Mannschaft des Trainergespanns Krzystof Wroblewski/Marco Heidemann am Samstag in der Merziger Thielsparkhalle unter. Der HSV Merzig-Hilbringen gewann das Topspiel der Liga mit 33:23 (17:12) – und steht nun plötzlich selbst an der Tabellenspitze. Gemeinsam mit dem TV Niederwürzbach und dem TV Homburg.

„Nach zwei deutlichen Siegen zum Saisonstart muss ich jetzt auf die Euphoriebremse treten“, sagte der neue und aus Marpingen stammende HSV-Trainer Marco Recktenwald nach der Partie. Denn er habe eine relativ junge Mannschaft, bei der noch lange nicht alles rund laufe. „Nordsaar hat dagegen ein ganz erfahrenes Team“, so Recktenwald. Dem HSG-Team fehlte allerdings am Samstag mit Sebastian Hoffmann ein ganz wichtiger Spieler. Der Neuzugang – er kam von Oberligist HF Illtal – soll normal die Regie im Spiel der Marpinger führen.

In den ersten 20 Minuten standen sich beide Mannschaften noch auf Augenhöhe gegenüber. Nordsaar kam durch Michael Paschke auf 10:11 heran, ehe den Gastgebern drei Tore in Serie zum 14:11 (23. Minute) gelangen. „Der HSV hat die aggressivere und bessere Deckung gespielt – dass bei uns Sebastian Hoffmann gefehlt hat, ist keine Entschuldigung“, stellte Nordsaar-Trainer Marco Heidemann angefressen fest.

Zwei Neuzugänge des HSV machten vorne und hinten den Unterschied aus. Mit Schlussmann Sven Klein, der vom Perspektivteam der HG Saarlouis wieder nach Merzig gewechselt ist, hat sich der HSV eine Menge an Qualität zwischen die Pfosten geholt. „Wir haben 15 glockenfreie Bälle gegen ihn verworfen“, stellte Heidemann auch die Abschlussqualität seiner Spieler infrage. Zudem schaffte es die Abwehrformation von Nordsaar in keiner Spielphase, den Merziger Rückraumspieler Niklas Eberhardt, der 15 Treffer erzielte, in den Griff zu bekommen.

Mit einer 17:12-Führung ging der HSV in die Pause. Direkt nach dem Wechsel brachten Sebastian Stoll, Torsten Zimmer und Jan Böing binnen acht Minuten Nordsaar auf 16:18 (38. Minute) heran. „Da hätte das Spiel noch kippen können“, meinte Recktenwald. Aber Klein vernagelte sein Tor danach wieder, davor bissen die Wölfe wieder fest zu. „Trotz genügend Chancen ist uns zehn Minuten lang kein Tor gelungen“, haderte Heidemann. Dazu bekamen seine Deckungsspieler die ganze Wucht des Merzigers Angriffs zu spüren, dem bis zum zwischenzeitlichen Spielstand von 26:16 (47. Minute) acht Treffer in Serie gelang. Am Ende verpasste der HSV dem Meisterschaftsfavoriten eine 33:23-Packung.

Am kommenden Samstag, 18.30 Uhr, tritt Merzig-Hilbringen bei Aufsteiger Ommersheim-Assweiler an, die HSG Nordsaar empfängt am Sonntag, 18 Uhr, Dudweiler-Fischbach. Im vergangenen Jahr gelangen Nordsaar übrigens nach einer 21:29-Niederlage zum Auftakt in Merzig zwölf Siege in Folge.

Die Tore für Nordsaar: Sebastian Stoll 7/2, Torsten Zimmer 6/3, Oliver Zeitz 4, Jan Böing 3, Jan Hippchen, Eric Grünemeier, Michael Paschke je 1

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