Handball-Oberliga Der Aufsteiger scheitert an den Nerven

Diefflen · Da war mehr drin: Aufsteiger HC Dillingen-Diefflen hat sein Auftaktspiel in der Handball-Oberliga gegen den TV Mülheim mit 24:29 verloren. Das Team war zu nervös, doch der Trainer ist dennoch optimistisch für die Saison.

 Rouven Louis zieht ab. Vor rund 200 Zuschauern tat sich Aufsteiger HC Dillingen-Diefflen bei der Oberliga-Premiere schwer. Aus dem Rückraum kam zu wenig Torgefahr – und Kreisläufer Pascal Simon wurde zumeist von zwei Gästespielern an die Kette gelegt.

Rouven Louis zieht ab. Vor rund 200 Zuschauern tat sich Aufsteiger HC Dillingen-Diefflen bei der Oberliga-Premiere schwer. Aus dem Rückraum kam zu wenig Torgefahr – und Kreisläufer Pascal Simon wurde zumeist von zwei Gästespielern an die Kette gelegt.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Die Luft in der Sporthalle Diefflen ist am Samstagabend zum Schneiden. Während in den umliegenden Gärten die Schwenker glühen und das halbe Saarland den letzten heißen Sommertag im Freien genießt, fließt beim Heimspiel des HC Dillingen-Diefflen der Schweiß in Strömen.

Nach der 24:29 (10:14)-Auftaktschlappe gegen den TV Mülheim sind alle T-Shirts durchgeschwitzt, bei dampfendem Sauna-Klima ist die Stimmung auf den Rängen gedrückt. Dem Jubel des Gäste-Teams entfliehen, nur noch raus – mit hängenden Köpfen verlassen Heimspieler und Fans den sauerstoffleeren Brutkasten. Alle wissen: Da war mehr drin.

Die Premiere in die Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar missglückte, weil der Respekt vor der vierthöchsten deutschen Spielklasse zu groß war. „Meine Spieler haben schnell gemerkt, dass diese Liga ein anderes Kaliber ist. Sie haben sich zu sehr beeindrucken lassen und zu nervös gespielt“, stellte HC-Trainer Thomas Schlink ernüchtert fest.

Nach der 1:0-Führung durch Tobias Kropf hatte der Neuling weitere gute Chancen, scheiterte aber beim Versuch, die bewährte Geheimwaffe einzusetzen. Der Pass auf Pascal Simon kam nie an. Weil Diefflens Rückraum kaum Druck machte und zu wenig Gefahr ausstrahlte, kümmerten sich eben zwei Mülheimer um den oberligaerfahrenen HC-Kreisläufer. So gelangen dem gut abgeschirmten Torjäger nur zwei Treffer. „Wir haben die Gäste-Abwehr vor keine großen Aufgaben gestellt, uns viele technische Fehler geleistet und den Gegner zu einfachen Toren eingeladen“, beschrieb Simon den Knackpunkt der Partie.

Nach dem 3:3 (7.) durch Routinier Andreas Altmeyer kippte das Spiel früh. „Während wir nach einem verworfenen Ball vorne noch grübelten, war Mülheim mit Tempo-Gegenstößen schon vor unserem Tor und hat jeden Patzer eiskalt bestraft“, kritisierte HC-Fan Klaus Fromm das schwache Rückzugsverhalten. Zwar parierte der gut aufgelegte HC-Torwart Clemens Jung in der kritischen Phase zwei Strafwürfe, trotzdem fiel Diefflen deutlich auf 5:11 (23.) zurück.

Bis zur Pause (10:14) verkürzte der Außenseiter den Rückstand wieder – und weckte bei Jürgen Diné Hoffnungen. „Für die Jungs ist die Oberliga neu. Die müssen sich erst einfinden. Da geht noch was“, sinnierte der als „Wischer“ tätige HC-Vorsitzende beim Seitenwechsel. Der Doppelschlag von Neuzugang Sven-Malte Hoffmann 11:14 (33.), 12:15 (35.) und der Treffer von Altmeyer zum 13:15 (36.) deuteten zunächst in die richtige Richtung.

Dann schlichen sich die Fehler wieder ein. 13:18 (42.), 20:25 (54.). Diefflen kam nicht mehr heran. „Wir waren motiviert, die jungen Spieler vermutlich übermotiviert. Kurz nach der Pause hat uns die Cleverness gefehlt“, resümierte Hoffmann, der Schlink als Co-Trainer unterstützt. Unterm Strich sei er mit dem Auftaktspiel aber zufrieden gewesen, resümierte der Teamchef. Schlink weiter: „Wir hätten auch gewinnen können. Die Jungs müssen nur die Angst ablegen, freier aufspielen und aus den Fehlern lernen. Ich blicke optimistisch nach vorn. Die Saison ist lang.“

Die Tore für den HC Dillingen-Diefflen: Marvin Klein, Tobias Kropf, Andreas Altmeyer je 4, Malte Fidelak 3, Sven-Malte Hoffmann, Jim Sander, Felix Faller, Pascal Simon je 2, Marko Mrsic 1.

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