Handball-Drittligist HG Saarlouis In welche Richtung geht die Saison?

SAARLOUIS · Handball-Drittligist HG Saarlouis empfängt an diesem Samstag den SV 64 Zweibrücken zum enorm wichtigen Derby.

 Tommy Wirtz, aktuell bester Torjäger der 3. Liga Gruppe F, will seine Qualitäten auch im Derby gegen den SV 64 Zweibrücken zeigen. 

Tommy Wirtz, aktuell bester Torjäger der 3. Liga Gruppe F, will seine Qualitäten auch im Derby gegen den SV 64 Zweibrücken zeigen. 

Foto: Andreas Schlichter

„Es gibt viele Gründe, warum dieses Spiel ein ganz wichtiges ist“, sagt Tommy Wirtz. An diesem Samstag um 19.30 Uhr empfangen der Linksaußen und seine HG Saarlouis den SV 64 Zweibrücken zum Lokalduell in Staffel F der 3. Handball-Liga in der Stadtgartenhalle. „Wir wollen endlich mal wieder ein Heimspiel gewinnen. Und wir haben aus der letzten Saison nach der Niederlage in Zweibrücken (im Ligapokal unterlag die HG im Mai mit 24:26, Anm. der Red.) noch was gutzumachen“, sagt Wirtz.

Vor dem Hinrunden-Finale hat sich die HG nach zwei Siegen aus vier unbesiegten Partien mit 10:10 Punkten auf Rang sechs nach vorne gearbeitet. Dieser Rang würde für Saarlouis gerade so reichen, um der nach der regulären Saison folgenden Abstiegsrunde zu entgehen. Allerdings steht der Platz auf wackligen Füßen: Die TSG Haßloch (9:9 Punkte) könnte bei einem Spiel weniger vorbeiziehen, auch Zweibrücken liegt als Neunter mit 8:12 Punkten in Lauerstellung.

„Jeder brennt auf dieses Spiel“, sagt auch HG-Trainer Philipp Kessler. „Die Partie hat natürlich eine große Brisanz. Es ist ein echtes Derby – und da gilt sowieso nur eine Devise: Wir müssen alles, was uns zur Verfügung steht, in dieses Spiel reinlegen“, fordert der 36-Jährige. Das gelang der HG in den letzten Heimspielen nur bedingt. Seit dem ersten Spieltag und dem 28:22 gegen Haßloch wartet Saarlouis schon auf ein Erfolgserlebnis in eigener Halle. Zuletzt gelang es Kesslers Team zwei Mal, nach großem Rückstand zumindest noch ein Remis zu retten – jeweils 25:25 gegen die SG Oftersheim und gegen Hochdorf. Aber vollends befriedigend war das für die eigenen Ansprüche nicht. „Wir wollen unsere treuen Fans endlich wieder mit einem Sieg belohnen“, stellt Kessler daher klar.

Damit das gelingt, wird es unter anderem wichtig sein, die gefährliche Achse des Gegners bestmöglich in den Griff zu kriegen. „Tim Götz und Philipp Kockler sind im Rückraum die Schlüsselspieler. Sie initiieren die Abläufe, die es für uns zu unterbinden gilt“, weiß Kessler. Ein häufiger Zielspieler lauert zudem am Kreis: Zweibrückens Kevin Knieps ist mit 65 Toren zweitbester Torjäger der Staffel F. Nur Wirtz hat mit 75 Toren bisher häufiger getroffen. Das Derby ist somit auch das Duell der Toptorjäger – was für den Luxemburger Nationalspieler in Saarlouiser Reihen aber zweitrangig ist. „Im Spiel ist mir das egal. Wenn ich null Tore mache und wir gewinnen, bin ich viel zufriedener, als wenn ich zehn Mal treffe und wir verlieren“, sagt Wirtz und fügt an: „Ein Platz unter den ersten Sechs mit der HG würde mir mehr bedeuten als der Titel bester Torjäger.“

Sollte Saarlouis schlechter als Rang sechs abschneiden, droht in der Abstiegsrunde ein Hauen und Stechen um den Ligaverbleib. 26 von 40 Mannschaften müssen am Ende absteigen. Das Prozedere ist verzwickt. Ein Beispiel: Sollte die HG Siebter der Staffel F werden, würde sie die Punkte gegen den Elftplatzierten aus der Hauptrunde in eine neue Sechserstaffel mitnehmen. Dort ginge es jeweils in Hin- und Rückspiel gegen den Achten und den Zwölften aus Staffel G sowie den Neunten und Zehnten aus Staffel D. Sollte Saarlouis Achter werden, würden die Punkte gegen den Zwölften der Staffel F mitgenommen und die weiteren Gegner wären der Neunte und Zehnte der Staffel G sowie der Siebte und Elfte der Staffel E.

„Die Einteilung ist genau festgelegt, das Verfahren an sich allerdings extrem kompliziert. Wir denken aber, dass wir mit diesem Modus den fairsten Weg gefunden haben“, sagt Andreas Tiemann, der Vorsitzende der Spielkommission der 3. Liga. Nur die ersten beiden jeder Abstiegsrundengruppe schaffen die Rettung. Während die beiden Ersten der Hauptrundenstaffeln (insgesamt 14 Teams) in einer Aufstiegsrunde starten dürfen, können die Teams auf den Plätzen drei bis sechs an einer freiwilligen Ligapokalrunde teilnehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort