Essen. Der in Finanznöte geratene Handball-Bundesligist TuSEM Essen benötigt kurzfristig 400000 Euro, um den Spielbetrieb bis Jahresende fortführen zu können. Diese Summe nannte TuSEM-Geschäftsführer Horst-Gerhard Edelmeier der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Ich kann nicht sagen, wie es weitergeht. Wir wollen aber einen Weg finden, dass es weitergeht", sagte Edelmeier, der die Profis am Vortag erstmals über den Stand der Dinge informiert hatte. Die Gründe für die Finanzlücke musste Edelmeier gestern der Handball-Bundesliga (HBL) darlegen. Aus Sorge über den Spielbetrieb hatte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann um schnelle Aufklärung gebeten. "Es kann nur eine kurzfristige Lösung geben. Andernfalls bleibt kein anderer Weg, als die Insolvenz zu eröffnen", sagte Bohmann. Er nannte einen Zeitraum von sieben Tagen, um das Aus noch abzuwenden: "Sonst wird es eng." Laut Bohmann will die HBL bei der Suche nach einem Ausweg behilflich sein. So soll ein Runder Tisch mit allen TuSEM-Förderern und -Sponsoren zum Erhalt der Bundesliga-Zugehörigkeit beitragen. "Noch glauben wir, dass das Problem behoben werden kann", befand Bohmann.Horst-Gerhard Edelmeier bestritt, dass der Club im Mai in den Lizenzierungsunterlagen unkorrekte Angaben gemacht habe: "Ich stehe zu diesen Zahlen. Zu dem Zeitpunkt, als wir sie eingereicht haben, waren für uns aber die Umstände noch nicht abzusehen, die nun eingetreten sind." Das Spiel des Tabellen-Schlusslicht am Samstag in Balingen-Weilstetten ist nicht gefährdet. Ein Gönner des Vereins übernimmt die Hotelkosten. "Wir wollen uns aber nicht nur bis zum Jahresende durchhangeln, wir wollen die gesamte Saison auf jeden Fall zu Ende bringen", sagte Edelmeier. dpa