Handball Der Traum platzt 26 Sekunden vor Schluss

Marpingen · B-Jugend-Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler scheitern unglücklich im DM-Achtelfinale: 19:21 gegen Bieitigheim.

 Jana Korn im Anflug auf das Tor von Bietigheim. Drei Mal traf die Marpingerin gegen Rena Keller. Doch nach großem Kampf vor vollen Rängen mussten sich die Moskitos am Ende ganz knapp geschlagen geben. Zwei Tore fehlten.

Jana Korn im Anflug auf das Tor von Bietigheim. Drei Mal traf die Marpingerin gegen Rena Keller. Doch nach großem Kampf vor vollen Rängen mussten sich die Moskitos am Ende ganz knapp geschlagen geben. Zwei Tore fehlten.

Foto: B&K/Bonenberger/

Die Spuren der Enttäuschung saßen tief. Sara Jelicic vergrub ihr Gesicht zwischen den Händen, Michelle Reis kullerten die Tränchen über die Wangen, als sie Trost in den Armen von Ex-Nationalspieler Jürgen Hartz suchte. Andere Spielerinnen versteckten ihre Köpfe unter ihren Handtüchern.

 Vor mehr als 500 Zuschauern hatten die B-Jugend-Handballerinnen der HSG-Marpingen-Alsweiler gerade das Rückspiel im Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft gegen die SG BBM Bietigheim mit 19:21 (11:10) verloren. Nach dem 18:17-Hinspielerfolg war der Moskitos-Nachwuchs damit aus dem nationalen Wettbewerb raus – aber das mit Applaus.

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wenn die Mädels eine Nacht darüber geschlafen haben, dann wissen sie, was sie geleistet haben“, sagte Trainer Sebastian Franz. Sein Gegenüber Cornelius Väth räumte ein, „dass nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen hat“.

In der ersten Halbzeit waren die Marpingerinnen das spielerisch bessere Team. Linkshänderin Jana Korn erzielte in der fünften Minute die 4:2-Führung. Dass es die HSG nicht schaffte, sich weiter abzusetzen hatte einen Namen: Bietigheims Torhüterin Rena Keller hielt überragend. „Es lag aber auch an unserer Chancenverwertung“, meinte Birte Brunke, die im Marpinger Kasten ebenfalls eine starke Leistung zeigte. Auch Trainer Franz haderte mit den Torabschlüssen seiner Mädels. „Wir hatten zwischendrin sogar die Möglichkeit, auf fünf Tore wegzuziehen, aber beste Tempogegenstöße und drei Siebenmeter haben wir nicht verwandeln können“, klagte er.

Nach dem 11:10-Halbzeitstand brachten Michelle Reis und Gianna Fuchs die HSG mit 13:11 in Führung (31. Minute) – und die Marpinger Sporthalle stand Kopf. Bis zum 16:14 (40.) hatte der Zwei-Tore-Vorsprung Bestand, ehe sich Bietigheims körperliche Überlegenheit mehr und mehr in der Deckung bemerkbar machte. Zudem wurde der deutsche Vizemeister von 2018 im Angriff immer entschlossener. Nina Kranich glich mit zwei cleveren Einzelaktionen zum 16:16 aus und Julia Szymanzik traf zur 17:16-Führung (44.).

 Franz nahm daraufhin sofort die Auszeit. Doch nach Wiederbeginn ging der Torabschluss daneben und Bietigheim konterte zum 18:16. Daumendrücken, Hoffen und Bangen auf der voll besetzten Tribüne. Es half zunächst: Anna Zägel erzielte das 17:18, aber Sekunden später kassierte Michelle Reis eine zweiminütige Zeitstrafe. Doch noch gaben die Moskitos nicht auf. Durch ihren Treffer zum 19:20 war die HSG 26 Sekunden vor Schluss sogar wieder nahe am Viertelfinaleinzug dran. Dafür hätte ein Unentschieden gereicht. Doch daraus wurde nichts. 17 Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Nina Kranich das alles entscheidende Tor zum 21:19 für Bietigheim. „Wir haben gezeigt, dass wir mit großen Mannschaften mithalten können und werden aus der Niederlage lernen“, sagte Franz. Nach dem Abpfiff versuchten die 500 Zuschauer, das Team mit lang anhaltendem Beifall wieder aufzubauen.

Die Tore für die HSG Marpingen-Alsweiler: Anna Zägel 5/1, Gianna Fuchs 5/3, Jana Korn, Hanna Schilke je 3, Michelle Reis 2, Johanna Brennauer 1.

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