Handball „Handballer werfen sich die Viren ja quasi zu“

Marpingen/Oberthal · Vereine aus dem Kreis befürworten die Aussetzung der Spiele, sehen aber Probleme für Nachholtermine.

 Krzyszof Wroblewski.

Krzyszof Wroblewski.

Foto: Klos Horst/Horst Klos

Die Meldung des Deutschen Handball-Bundes (DHB) am Donnerstag konnte Reimund Klein, Manager des Frauen-Drittligisten HSG Marpingen-Alsweiler, nicht nachvollziehen: In der 3. Liga wurde der Spielbetrieb zunächst nur für das anstehende Wochenende ausgesetzt, in der Bundesliga und der 2. Liga wurden die Spiele bis zum 22. April abgesagt. „Etwas wirre, für mich ergibt das keinen Sinn“, meinte Klein dazu.

Am Freitag beschloss der DHB nun, dass der gesamte Spielbetrieb bis zum 19. April ausgesetzt werden soll. „Aber das ist nur ein Vorhaben. Wegen der Corona-Krise ist ja eh noch nicht absehbar, was noch alles passiert. Man muss sehen, wie sich alles entwickelt“, findet der Manager.

Am Donnerstag hat die HSG-Vereinsführung beschlossen, den kompletten Trainingsbetrieb zunächst für eine Woche einzustellen. „Über alles Weitere, wie beispielsweise die Durchführung des Handballcamps in den Osterferien, werden wir in der nächsten Woche sprechen. Wir werden als Verein keinerlei Risiko eingehen“, versicherte Klein.

Krzysztof Wroblewski, Trainer des Männer-Saarlandligisten HSG Nordsaar, stimmte der Einstellung des Spielbetriebs bis zum 19. April zu. „Das ist sinnvoll und der richtige Schritt. Diese Maßnahmen müssen getroffen werden, Handball ist schließlich eine Sportart mit Körperkontakt“, sagte Wroblewski.

Wie es dann eventuell weitergehen könnte, das gibt dem Trainer Rätsel auf. „Am 26. April ist doch eigentlich das Saison-Ende vorgesehen. Aber wann sollen die noch fünf ausstehenden Spiele nachgeholt werden? Wenn überhaupt, dann wird vermutlich die Runde ohne Absteiger zu Ende gespielt“, meinte Wroblewski.

Mit dem HSG-Ausschuss werde er sich in der kommenden Woche Gedanken machen und klären, wie es weitergehen kann. „Mit der Mannschaft wollen wir uns weiterhin dienstags und donnerstags treffen“, sagte der Übungsleiter.

Auch für Markus König, Trainer des Frauen-Saarlandligisten FSG Oberthal-Hirstein, ist die Zwangspause wegen dem Corona-Virus eine logische Sache. „Die Handballer werfen sich die Viren ja quasi in die Hände“, stellt er fest. Sportlich bleibe jetzt allerdings vieles ungewiss. „So kann ich mir nicht vorstellen, dass die fünf anstehenden Spieltage noch nachgeholt werden können“, meinte König, der sein Team jetzt auch in die Pause schickt.

In zwei bis drei Wochen wolle er mit den Mädels wieder den Trainingsbetrieb aufnehmen. Für König persönlich kommt der Saisonstopp übrigens zu einem ungünstigen Zeitpunkt. „Ich werde am Ende der Runde in Oberthal als Trainer aufhören und kann mich dann vielleicht gar nicht mit einem Punktspiel verabschieden“, befürchtet König. Sein Nachfolger steht übrigens bereits fest. Es wird sein Vorgänger Uwe Hoffmann sein.

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