Hamilton siegt für seine MutterRäikkönens Rückkehr in die Formel 1 wird wahrscheinlicher

Abu Dhabi. Sebastian Vettel schlug wütend mit der Faust aufs Lenkrad und musste von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone getröstet werden. Ein mysteriöser Reifenplatzer nach wenigen Metern hat dem Weltmeister gestern in Abu Dhabi den ersten Ausfall seit über einem Jahr im Red Bull beschert. "Es ärgert einen schon. Es hat sich alles gut angefühlt bis dahin", meinte Vettel

 Lewis Hamilton (links) im Blitzlichtgewitter: Der Brite profitierte vom Ausscheiden Sebastian Vettels und feierte gestern in Abu Dhabi seinen dritten Saisonsieg. Foto: Srdjan Suki/dpa

Lewis Hamilton (links) im Blitzlichtgewitter: Der Brite profitierte vom Ausscheiden Sebastian Vettels und feierte gestern in Abu Dhabi seinen dritten Saisonsieg. Foto: Srdjan Suki/dpa

Abu Dhabi. Sebastian Vettel schlug wütend mit der Faust aufs Lenkrad und musste von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone getröstet werden. Ein mysteriöser Reifenplatzer nach wenigen Metern hat dem Weltmeister gestern in Abu Dhabi den ersten Ausfall seit über einem Jahr im Red Bull beschert. "Es ärgert einen schon. Es hat sich alles gut angefühlt bis dahin", meinte Vettel. Ebenso wie sein Team rätselte auch er nach dem Rennen lange über die Ursache: "Warum es soweit kam, wissen wir auch nicht." Es bleibe nicht viel mehr übrig, als "Schwamm drüber und weitermachen". Der rechte Hinterreifen war geplatzt, das Gummi bereits von der Felge gerutscht. "Dann bist du einfach nur noch Passagier", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.Die sonst zu Statisten degradierten Konkurrenten konnten die Gunst beim Großen Preis im Wüstenstaat nutzen. Lewis Hamilton triumphierte nach einer der "besten Leistungen, die ich gezeigt habe". Der britische Ex-Weltmeister widmete seinen dritten Saisonsieg via Boxenfunk seiner Mutter zu deren Geburtstag. Zweiter hinter dem McLaren-Mercedes-Mann wurde Ferrari-Ass Fernando Alonso, auf Rang drei kam der WM-Zweite Jenson Button im zweiten McLaren.

Bester Deutscher war Nico Rosberg, der wenige Tage nach seiner Vertragsverlängerung bei Mercedes Sechster wurde. Dahinter fuhren Teamkollege Michael Schumacher und Force-India-Pilot Adrian Sutil auf die Ränge sieben und acht. Timo Glock (Marussia-Virgin) kam auf Platz 19.

Vettel verpasste nicht nur seinen Abu-Dhabi-Hattrick, sondern auch die Chance, den Siegrekord in einer Saison von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 mit 13 Grand-Prix-Erfolgen zu egalisieren. Vor dem Saisonfinale in zwei Wochen in Sao Paulo hat der Hesse elf Erfolge auf dem Konto. Dabei hatte er am Tag zuvor noch den Ton angegeben: Mit seiner 14. Pole Position des Jahres zog der Heppenheimer mit dem Briten Nigel Mansell gleich. Der hatte 1992 den Rekord bei damals allerdings nur 16 Saisonrennen aufgestellt. Unterm Strich brachte Beatles-Fan Vettel aber weder Startplatz eins noch eine geschenkte Gitarre von Paul McCartney Glück. Immerhin: Zumindest beim McCartney-Konzert am Abend war Vettel wieder ganz vorn dabei. dpa

Abu Dhabi. Mitten in der Wüste war der "Iceman" (zu Deutsch: Eismann) in aller Munde: Zwei Jahre nach dem Rücktritt des Finnen Kimi Räikkönen aus der Königsklasse verdichteten sich am Rande des Großen Preises in Abu Dhabi die Gerüchte über eine Formel-1-Rückkehr des ehemaligen Weltmeisters. Der 32-Jährige wird mit dem englischen Williams-Team in Verbindung gebracht. Dort werden zum Saisonende vermutlich beide Cockpits frei.

Das einzige Problem soll die Finanzierung Räikkönens sein. Reichtümer könnte Räikkönen, wegen seiner abgezockten Art "Iceman" genannt, bei Williams nicht verdienen. Medienberichten zufolge müsste der Finne beim Rennstall von Sir Frank Williams mit geschätzten vier Millionen Euro über die Runden kommen. Zu seinen Glanzzeiten bei Ferrari, für das Räikkönen 2007 den WM-Titel gewann, soll er mehr als 20 Millionen Euro verdient haben.

Sollte Räikkönen in die Formel 1 zurückkehren, würden 2012 sechs Weltmeister an den Start gehen. Neben Räikkönen wären das Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Jenson Button, Fernando Alonso und Michael Schumacher. "Wir haben nette gemeinsame Zeiten erlebt, und ich würde mich wirklich auf weitere Begegnungen auf und abseits der Rennstrecken freuen", sagte Schumacher in Abu Dhabi. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone würde den "Iceman" mit offenen Armen aufnehmen: "Es wäre natürlich toll, ihn im kommenden Jahr wiederzusehen." dapd

"Es hat

sich alles gut angefühlt bis dahin."

Sebastian Vettel

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