Hamilton schlägt zurück

Monte Carlo · Lewis Hamilton hat seine sieglose Serie beendet und gestern den Monaco-Grand-Prix gewonnen. Der Mercedes-Pilot verwies gestern Daniel Ricciardo im Red Bull und Sergio Perez im Force India auf die Plätze.

Ausgelassen sprang er von seinem Auto, "flog" seinen Mechanikern in die Arme, warf den Siegerpokal in die Luft, stürmte in die Fürstenloge, drückte Hände und gab Fürstin Charlène Küsschen. Tänzelnd duschte Lewis Hamilton dann seine Jungs und den ein und anderen "Stern"-Boss. Der dreifache Weltmeister schwebte nach seinem ersten Saisonsieg im sechsten Rennen des Jahres auf Wolke sieben. Sein zweiter Monaco-Triumph nach 2008 war sein 44. Karrieresieg. In der WM-Wertung schob er sich mit 82 Punkten auf Rang zwei hinter Nico Rosberg (106).

Monaco-Zweiter wurde Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo vor dem Überraschungs-Dritten Sergio Perez im Force India und Ferrari-Star Sebastian Vettel . Nico Hülkenberg fuhr im zweiten Force India auf Rang sechs. Auf dem enttäuschenden siebten Platz landete WM-Spitzenreiter Rosberg. Der viermalige Saisonsieger, der in seinem Silberpfeil Probleme mit der Bremstemperatur hatte, war bitter enttäuscht. Der deutsche Wahl-Monegasse wollte sein Heimrennen unbedingt zum vierten Mal in Folge gewinnen. "Ich werde voll auf Sieg fahren", hatte er vor dem 78-Runden-Klassiker verkündet. Der vierte Deutsche Pascal Wehrlein wurde im Manor 13.

In dem ereignisreichen Auto-Roulette, das geprägt war von Regen, abgetrockneter Piste und etlichen glimpflich verlaufenden Unfällen, profitierte Hamilton von einem angeordneten Überholmanöver gegen seinen Teamkollegen Rosberg. Ein verhängnisvoller Reifenstopp der "Bullen" an Ricciardos Bolide kam ihm ebenfalls zugute. "Das war ein tolles Wochenende, für diesen Tag habe ich gebetet", sagte Hamilton nach den vielen Rückschlägen. Für seinen erbitterten Gegner Ricciardo, der nach seinem Reifenwechsel in Runde 23 Hamilton gewaltig unter Druck setzte, fand der Sieger lobende Worte: "Er ist phänomenal gefahren, und einer der Besten, gegen die ich angetreten bin."

Der Australier war der tragische Held des Rennens. "Ich wurde an die Box gerufen, sie hätten bereit sein müssen", klagte Ricciardo. Seine Boxentruppe hatte beim Stopp allerdings nicht die richtigen Reifen parat. Dadurch verlor der Red-Bull-Pilot wertvolle Sekunden und wurde um den Sieg gebracht. "Das ist Mist, ich hatte Pech. Ich war unter allen Bedingungen der Schnellste und bin nur Zweiter geworden", haderte der 26-Jährige und stand mit versteinerter Miene in der Fürstenloge. Das Rennen war wegen Regens aus Sicherheitsgründen mit dem Safety-Car gestartet und nach sieben Runden freigegeben worden.

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