Hamburg streicht die Segel

London. Goodbye Europa! Der krisengeplagte Hamburger SV hat drei Tage nach der Trainerentlassung von Bruno Labbadia auch noch das Finale der Europa League im eigenen "Wohnzimmer" verpasst. Trotz einer 1:0-Führung gingen alle Endspiel-Träume der Hanseaten am Donnerstagabend beim FC Fulham in der Themse unter

 Die Pauli-Fahne wird in der kommenden Saison wahrscheinlich in der Bundesliga geschwenkt werden. Foto: dpa

Die Pauli-Fahne wird in der kommenden Saison wahrscheinlich in der Bundesliga geschwenkt werden. Foto: dpa

London. Goodbye Europa! Der krisengeplagte Hamburger SV hat drei Tage nach der Trainerentlassung von Bruno Labbadia auch noch das Finale der Europa League im eigenen "Wohnzimmer" verpasst. Trotz einer 1:0-Führung gingen alle Endspiel-Träume der Hanseaten am Donnerstagabend beim FC Fulham in der Themse unter. Die Mannschaft von Interimstrainer Ricardo Moniz verlor das Halbfinal-Rückspiel durch einen späten Doppelschlag von Simon Davis (69. Minute) und Zoltan Gera (76.) in einer packenden Partie mit 1:2 (1:0).

Das HSV-Tor hatte "Mr. Europacup" Mladen Petric vor 22 500 Zuschauern im ausverkauften Fußball-Schmuckkästen Craven Cottage mit einem brillanten Freistoßtor aus rund 30 Metern (22. Minute) erzielt.

Doch das reichte nicht für das Finale am 12. Mai und das erste Endspiel für den HSV seit dem Landesmeister-Triumph 1983. Während Rekordmeister FC Bayern München im Endspiel der Champions League am 22. Mai in Madrid gegen Inter Mailand die "Krone" holen kann, verpasste es der HSV durch das Ausscheiden, der Bundesliga einen vierten Champions-League-Platz ab der Saison 2011/2012 bereits vorzeitig zu bescheren. Schon vor einem Jahr war der HSV in der Vorschlussrunde gescheitert, damals gegen Werder Bremen.

Rund 72 Stunden Zeit hatte Interimscoach Moniz nach der Entlassung Labbadias am Montag, die Leidenschaft der zuletzt seelenlosen Mannschaft zu entfachen. Es reichte dem Niederländer am Ende nicht, um das 0:0 aus dem Hinspiel wettzumachen und den HSV ins Endspiel zu führen. Nichts war anfangs mehr vom 1:5-Offenbarungseid am Wochenende in Hoffenheim zu spüren. Hellwach, aggressiv und konzentriert ging der HSV im Schmuckkästchen von Fulham zu Werke. Verdient war denn auch die Führung: Aus rund dreißig Metern wuchtete Petric den ruhenden Ball über die Mauer hinweg ins Tordreieck. Australiens Nationalkeeper Mark Schwarzer reckte und streckte sich vergeblich. Petric rutschte nach seinem zehnten Tor im laufenden Wettbewerb auf Knien über den englischen Rasen, seine Mitspieler feierten die Führung, und die HSV-Fans skandierten bereits voller Euphorie. Doch Fulham drängte nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich - bis Davis den Ball am herausgeeilten Rost vorbei ins Netz schob. In der 74. Minute verwandelte Gera das Stadion mit dem Siegtreffer für Fulham in ein Tollhaus. Fulham trifft im Finale in Hamburg auf den FC Liverpool oder Atletico Madrid. Das zweite Halbfinale war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. dpa

 Hamburgs Jonathan Pitroipa (links) kämpft um den Ball gegen Fulhams John Pantsil. Foto: dpa

Hamburgs Jonathan Pitroipa (links) kämpft um den Ball gegen Fulhams John Pantsil. Foto: dpa

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