Hambüchen macht sein eigenes Ding

Mannheim · An seinem Königsgerät patzte Fabian Hambüchen und holte nur Bronze. Sicherlich auch eine Folge der Auseinandersetzungen mit dem Deutschen Turner-Bund während des Deutschen Turnfestes in Mannheim.

Dieser Sturz tat doppelt weh. Im Reckfinale wollte Fabian Hambüchen nicht nur gewinnen. Er wollte klar gewinnen, riskierte seine schwierige Olympia-Übung - und scheiterte. "Ich suche keine Ausreden, auch wenn ich in der Nacht zuvor nicht gut geschlafen habe", meinte er. Nach der Fehlerkette des Kampfgerichts bei der Boden-Entscheidung hatte er die ganze Nacht über seine weiteren Auftritte beim Turnfest gegrübelt. Doch unter dem Strich kam er nur zu dem einzigen Schluss: "Ich werde meinen Weg noch konsequenter allein gehen. Wenn ich meine Leistung bringe, kann mir im Deutschen Turnerbund niemand diesen Weg verbauen." Die Atmosphäre zwischen Hambüchen und Verband scheint noch eisiger als die Temperaturen während der regnerischen Turnfesttage. Auf eine Aussprache mit den Funktionären legt Hambüchen jedenfalls keinen Wert.

So einen Stress hat Eugen Spiridonov nicht. Mit der deutschen Vizemeisterschaft am Reck setzte er am späten Mittwochabend den finalen Glanzpunkt aus saarländischer Sicht. Nach Platz vier im Mehrkampf und Bronze am Boden holte der TG-Saar-Athlet in der Mannheimer Maimarkthalle am Königsgerät Silber hinter dem Cottbuser Christopher Jursch und vor Hambüchen.

Noch mehr Edelmetall als das Vorbild vom TV Bous sammelte TG-Hoffnungsträger Luca Ehrmantraut bei den Jugendmeisterschaften (M 17/18). Mit zwei DM-Titeln am Pauschenpferd und Boden, zweimal Silber (Mehrkampf, Sprung) und Barren-Bronze dominierte der 16-jährige Limbacher die Konkurrenz. Silber am Pauschenpferd gab es für Korbinian Jung (TV St. Ingbert) (M15/16). Im Schwebebalken-Finale der Frauen gewann Pauline Schäfer (TV Pflugscheid-Hixberg) Bronze, ihre jüngere Schwester Helene am gleichen Gerät (Jugend W12) Silber. Im Sprung-Finale der Männer landete Ivan Bykov auf Rang vier. Senioren-Gold sicherten sich Sergej Charkov (M40, TV Dillingen) und Alfons Klein (M 80, TV Düppenweiler).

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