Hallenfußball Mehr Zuschauer, aber weniger Vereine
Saarbrücken · Gemischte Bilanz der abgelaufenen Hallenrunde vor dem Masters-Finale am Sonntag in der Saarbrücker Saarlandhalle.
Die Masters-Serie zieht nach wie vor die Fans in die Hallen. Mit 33 424 Zuschauern gab es in diesem Winter ein Plus von fast 2000 Besuchern gegenüber dem Winter 17/18 – und das, obwohl damals sieben Turniere mehr ausgetragen wurden. „Wir von Verbandsseite sind sehr zufrieden, und ich denke, die Vereine sind es mit Blick auf die Besucherzahlen auch“, erklärt Adalbert Strauß, der Verbandsspielausschuss-Vorsitzende des Saarländischen Fußballverbandes (SFV), vor dem Masters-Finalturnier am Sonntag ab 13 Uhr in der Saarbrücker Saarlandhalle. Auch das Finalturnier wird ausverkauft sein: Alle 3200 Karten sind schon vergriffen.
In der 45 Turniere umfassenden Qualifikationsserie zogen die Top-Turniere die meisten Besucher in die Halle. Den größten Zuspruch hatte das Turnier des SV Saar 05 Saarbrücken (72 Wertungspunkte, WP). 2300 Zuschauer kamen Anfang Januar in die Joachim-Deckarm-Halle. Darunter auch zahlreiche Fans des 1. FC Saarbrücken, die ihre zweite Mannschaft aus der Kreisliga A anfeuerten. Ebenfalls vor voller Halle fanden die beiden Turniere mit der höchsten Wertigkeit statt: Zum Cup des SV Gersweiler (74 WP) kamen 1800 Besucher, das Turnier des FC Noswendel Wadern (73 WP) sahen 1700 Zuschauer.
In Wadern siegte der amtierende Masters-Champion Röchling Völklingen, der als Titelverteidiger automatisch fürs Finalturnier qualifiziert ist. Dass der Sieger des Vorjahres automatisch beim nächsten Masters dabei ist, wird im kommenden Jahr letztmals der Fall sein. Ab 2021 ist der Titelverteidiger nicht mehr gesetzt. Dies hat der SFV-Vorstand entschieden. „Das ist ja mittlerweile bei allen großen Turnieren so üblich“, sagt der stellvertretende SFV-Geschäftsführer Jan Neubauer. „Zudem erhoffen wir uns dadurch noch mehr Spannung in der Qualifikation.“
Ein Novum gab es am Ende in der Wertungstabelle: Dort hatten alle sieben Teams, die sich qualifizierten, über 110 Punkte. Die meisten Zähler sammelte der FC Rastpfuhl. Der Saarlandliga-Aufsteiger, der elf Turniere spielte – mehr als alle anderen Clubs – konnte 155,95 Zähler einheimsen. Rastpfuhl spielt am Sonntag in der Gruppe B mit den drei anderen Saarlandligisten SV Auersmacher, SC Halberg Brebach und VfL Primstal, die Gruppe A bilden die Oberligisten FV Diefflen, VfB Dillingen, Hertha Wiesbach und Röchling Völklingen. So wollte es die Auslosung durch „Glücksfee“ Selina Wagner.
Wer zum Masters will, muss also fleißiger denn je Zähler sammeln. Das führt dazu, dass die Anwärter für das Volksbanken-Masters beim „Budenzauber“ zu einer Klasse für sich geworden sind. In der gerade zu Ende gegangenen Qualifikationsserie gewannen bei 26 von 45 Turnieren die Masters-Teilnehmer. Überraschungen gab es nur selten – und wenn, dann eher bei kleineren Veranstaltungen.
Doch es war auch in diesem Hallenwinter nicht alles Gold, was glänzte. Viele Veranstalter hatten Mühe, ihre Teilnehmerfelder voll zu bekommen. So wurden die Turniere des SV Hasborn und des FC Hertha Wiesbach mit nur 14 statt wie sonst üblich mit 16 Teams ausgetragen. „Ein Grund hierfür könnte sein, dass gerade die Teams, für die es um den Aufstieg oder gegen den Abstieg in der Liga geht, einfach andere Prioritäten setzen“, sagt Strauß. Möglich scheint aber auch, dass gerade bei unterklassigen Teams – auch mangels Siegchancen – das Hallenfieber erloschen ist.
Mit ähnlichen Problemen haben auch die Fußballerinnen zu kämpfen. In ihrer Qualifikationsserie zum Frauenmasters (am 17. Februar an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule) wurden sogar Turniere mit nur acht Teilnehmern ausgespielt. Bei den Frauen dominiert der amtierende Masters-Champion 1. FC Riegelsberg. Der Regionalligist siegte bei allen seinen fünf Turnier-Teilnahmen. Die beiden letzten Veranstaltungen der Qualifikationsserie finden an diesem Samstag in Lebach (Ausrichter SC Falscheid) und am Sonntag in einer Woche in Homburg (Ausrichter 1. FFG Homburg) statt.
