Handball Superstar Karabatic plagen vor dem Halbfinale Selbstzweifel

Hamburg · Dänemark träumt vom ersten WM-Titel. Im Halbfinale wartet am heutigen Freitag Titelverteidiger Frankreich. Doch dessen Topspieler schwächelt.

 Der Franzose Nikola Karabatic (hier im Zweikampf mit Zeljko Musa) konnte auch im Hauptrundenspiel gegen Kroatien nicht überzeugen.

Der Franzose Nikola Karabatic (hier im Zweikampf mit Zeljko Musa) konnte auch im Hauptrundenspiel gegen Kroatien nicht überzeugen.

Foto: AP/Martin Meissner

Nikola Karabatic gibt sich keinen Illusionen hin. „Ich kann nicht der Anführer sein, der ich bei der WM 2017 war“, sagt der französische Superstar vor dem Halbfinal-Showdown der Handball-WM am heutigen Freitag (17.30 Uhr/Eurosport) in Hamburg gegen Olympiasieger Dänemark.

Doch obwohl den dreimaligen Welthandballer nach seiner Fußoperation Selbstzweifel plagen, ruhen die Hoffnungen des Titelverteidigers auf dem 34-Jährigen. Für die entscheidende Turnierphase, für diese besonderen Momente hat Trainer Didier Dinart Karabatic zum Ende der Vorrunde überraschend ins Team geholt. „Ich bin nicht hierhergekommen, um für das Publikum zu spielen. Mein Ziel ist es natürlich, dem französischen Team etwas zu bringen“, sagte Karabatic.

Der Équipe Tricolore hat der Rück­raum-Star seit seinem Debüt vor 17 Jahren unendlich viel gegeben. Zwei Olympiasiege, vier WM-Titel, drei EM-Goldmedaillen – Karabatic hat eine Ära geprägt. Am Sonntag will er sich im dänischen Herning noch einmal die WM-Krone aufsetzen. Dass es bereits im Halbfinale zum Duell mit dem Co-Gastgeber kommt, ist ihm sogar recht. „Ich spiele gegen Dänemark lieber in Deutschland als bei ihnen zu Hause“, sagte Karabatic, der bei seinen vier Turniereinsätzen erst zwei mickrige Tore erzielt hat.

Doch nicht nur wegen des schwächelnden Superstars sind die einst schier Unbezwingbaren verwundbar. Zum Abschluss der Hauptrunde kassierte Frankreich gegen Kroatien mit 20:23 die erste WM-Niederlage seit sechs Jahren. Ganz anders Dänemark. Acht Spiele, acht Siege – angepeitscht von den Fans stürmte das Team um den überragenden Topstar Mikkel Hansen durch das Turnier. Die Sehnsucht nach dem ersten WM-Titel nach drei verlorenen Endspielen 1967, 2011 und 2013 ist riesig. „Mich interessieren nur Siege“, sagte Trainer Nikolaj Jacobsen, der auch den Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen betreut.

Jacobsen setzt dabei auf Hansen. Das Rückraum-Ass mit dem markanten Stirnband hielt dem großen Erwartungsdruck bisher stand, führt mit beeindruckenden 53 Treffern die Torjägerliste des Turniers an und strotzt nur so vor Selbstvertrauen – im Unterschied zu Karabatic.

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