"Hajdarovic ist kein Thema"

Herr Hinschberger, wie gut tut es, wieder die Nummer eins im Saarland zu sein?Horst Hinschberger: An diesen Spielchen habe ich mich noch nie beteiligt. Denn der 1. FCS ist in seiner Arbeit beispielhaft, wenn es um die Jugend, Frauen- oder Herrenabteilung geht - vom Tischtennis ganz zu schweigen. Was mich freut, ist, dass unsere Maßnahmen und Planungen aufzugehen scheinen

Herr Hinschberger, wie gut tut es, wieder die Nummer eins im Saarland zu sein?

Horst Hinschberger: An diesen Spielchen habe ich mich noch nie beteiligt. Denn der 1. FCS ist in seiner Arbeit beispielhaft, wenn es um die Jugend, Frauen- oder Herrenabteilung geht - vom Tischtennis ganz zu schweigen. Was mich freut, ist, dass unsere Maßnahmen und Planungen aufzugehen scheinen. Das freut mich derzeit sehr. Wir wollten eine homogene Mannschaft bilden, und das scheint unserem Trainer Dieter Ferner zu gelingen.

Was sicher wurmt, ist die 0:6-Niederlage gegen Elversberg?

Hinschberger: Das Spiel war ein Geschenk Gottes. Für beide Mannschaften. Elversberg hatte mit dem Sieg einen guten Start erwischt. Und uns ist klar geworden, dass es uns nur mit außergewöhnlicher Anstrengung gelingen wird, in dieser Liga zu bestehen. Dieses Spiel bleibt also tief in Erinnerung, was auch hilft, die Euphorie zu unterdrücken, wenn es mal so gut läuft wie jetzt.

Jeder schlägt jeden, und mit Saarbrücken steht ein Aufsteiger auf Platz zwei. So einfach wie dieses Jahr war es schon lange nicht mehr, Meister der Regionalliga zu werden?

Hinschberger: Das sehe ich anders. Weil die zweiten Mannschaften sich immer wieder von oben verstärken und daher jede Woche eine andere Leistungsstärke haben. Außerdem weiß ich, dass vier, fünf Mannschaften planen, sich im Winter zu verstärken. Zum Beispiel Münster und Essen. Wir haben aber in der Liga vor keinem Angst. Wir können in der Tat jeden schlagen, nur das müssen wir erst mal tun.

Dieses Jahr war Eingewöhnen angesagt, nächste Saison sollte oben mitgespielt werden. Einige Fans fordern den Aufstieg schon nach dieser Saison.

Hinschberger: Verstehen kann ich das. Das ist doch klar, jeder der den FCS mag, wünscht sich, dass der Verein wieder bundesweit Fußball spielen darf. Aber das hat mit den aktuellen Möglichkeiten nicht so viel zu tun, als dass es da eine Zwangsläufigkeit gäbe. Wir müssen bescheiden abwarten, bis unsere Chance kommt - und für die arbeiten wir hart.

Bisher kamen 4500 Zuschauer im Schnitt. Zufrieden?

Hinschberger: Nein, der Schnitt liegt zwar über unserer Kalkulation von 3800, aber ich hätte schon gerne 500 bis 1000 Fans mehr im Stadion.

Präsentieren sie den Fans noch einen teuren Stürmer?

Hinschberger: Die Homogenität und das Vertrauen in der Mannschaft hängt auch damit zusammen, dass sowohl Leistung als auch deren Bezahlung sorgfältig austariert sind. Wir können unsere Lohnlisten in der Dusche aufhängen, ohne dass es unter den Spielern zu Neid kommt. Ich bin aber sicher, sollte der Trainer noch einen starken Stürmer brauchen, würde die Mannschaft auch akzeptieren, dass er etwas mehr verdient. Wenn er trifft, erhöht er die Prämien für alle. Wir werden uns kommende Woche zusammensetzen und schauen, ob wir noch nachbessern.

Und ob die Verträge verlängert werden. 15 laufen aus, sieben gelten für die kommende Runde?

Hinschberger: Auch darüber werden wir reden müssen, klar.

Ist Ex-Stürmer Nazif Hajdarovic, der bei Bayern München II nur auf der Bank sitzt, derzeit ein Thema? Beim letzten Heimspiel war er im Stadion.

Hinschberger. Nein, Nazif ist kein Thema.

Was macht das neue Stadion?

Hinschberger: Die Frage würde ich gerne beantworten, wenn die neue Regierung im Saarland gebildet ist. Es gibt ja auch eine neue Konstellation im Saarbrücker Stadtrat. Auch da muss man sehen, wie der neue Rat dazu steht. Wenn das alles geklärt ist, kann es ganz schnell gehen. Ich hoffe, dass es im kommenden Jahr bereits im ersten Quartal zu einer Entscheidung kommt.

Drittliga-tauglich ist das Stadion nicht?

Hinschberger: Nein, nein. Es wären erhebliche Investitionen erforderlich, um eine wenig attraktive Spielstätte den Richtlinien anzupassen.

Sie haben eine Firma und sind Präsident des 1. FCS. Nun sitzen Sie auch noch für die FDP im Landtag. Wird Ihnen das denn nicht ab und an zu viel?

Hinschberger: In meiner Firma habe ich für die Generationenfolge Sorge getragen. Ich ziehe mich nach und nach zurück, daher habe ich die notwendigen Freiräume, um den FCS zu führen und mein politisches Mandat wahrzunehmen.

Hintergrund

Vor der Fußball-Regionalliga-Partie des 1. FC Saarbrücken gegen den SC Verl (Samstag, 14 Uhr, Ludwigspark-Stadion) muss FCS-Trainer Dieter Ferner seine Mannschaft gegenüber dem Spiel gegen Bayer Leverkusen II (1:1) auf mindestens zwei Positionen verändern. Alexander Otto (Grippe) und Marcel Schug (Muskelfaserriss im Oberschenkel) fallen aus, auch Marcel Rozgonyi (Knie), Michael Petry (Sehnenanriss im Fuß) und Caner Metin (Spielverbot bis Dezember) stehen nicht zur Verfügung. Bei Jonathan Zydko, der für Otto die rechte Abwehrseite übernehmen könnte, sieht es nicht gut aus. Er hat Probleme mit dem Sprunggelenk. cor

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort