Haas wird bejubelt wie in alten Zeiten

Paris. Tommy Haas ballte nach dem verwandelten Matchball kurz die rechte Faust. Mehr nicht. Der Tennisprofi hat bei seinem wohl letzten Auftritt bei den French Open mehr vor. Also fiel der Jubel gestern nach dem 6:3, 0:6, 6:4, 6:4 gegen den Italiener Filippo Volandri verhalten aus

Paris. Tommy Haas ballte nach dem verwandelten Matchball kurz die rechte Faust. Mehr nicht. Der Tennisprofi hat bei seinem wohl letzten Auftritt bei den French Open mehr vor. Also fiel der Jubel gestern nach dem 6:3, 0:6, 6:4, 6:4 gegen den Italiener Filippo Volandri verhalten aus. Nur vier Spiele brauchte der 34-Jährige, um die Fortsetzung der am Vorabend wegen Dunkelheit unterbrochenen Partie zu beenden. Auch das Wetter spielte mit. Angenehme Temperaturen von 25 Grad, Sonnenschein, leichter Wind. Strapazierte Körper und mehrfach reparierte Sehnen, Gelenke und Knochen, wie es bei dem Rechtshänder der Fall ist, mögen keine Feuchte, keine Kälte. Dennoch wäre Haas nicht Haas, wenn er nicht ein paar Dinge finden würde, über die er nach Herzenslust motzen könnte. "Das ist ein holpriger Acker", fluchte er über den Spieluntergrund. Am Ende setzte sich allerdings doch seine Klasse durch. Auch im hohen Tennisalter von 34 Jahren lässt Haas immer wieder erahnen, warum er vor zehn Jahren einmal die Nummer zwei der Welt war und in seiner Karriere 14 Turniere gewann.In Paris, wo er sich als Weltranglisten-112. durch die Qualifikation ins Hauptfeld spielen musste, bekommt er es jetzt mit dem Ukrainer Sergej Stachowski zu tun. Erst in der dritten Runde könnte er auf einem der beiden großen Plätze spielen. Diese Spiele sind es, die "mich auch in den dunklen Tagen der Rehabilitation nicht hadern lassen", wie es Haas formuliert.

Die Stimmung auf Court 3 in Roland Garros hatte etwas Spezielles. Deutsche wie Franzosen erhoben sich von ihren Rängen. Haas ist in Paris sehr beliebt,. Viele erinnern sich noch an das mitreißende Spiel 2009, als er im Achtelfinale gegen Roger Federer nach einer Zweisatzführung im dritten Durchgang mit 4:3 führte und sogar einen Breakball hatte, dann aber doch verlor. "Das beste Match meiner Karriere", sagt Haas heute im Rückblick.

Florian Mayer könnte nach seinem 6:4, 6:2, 6:3 gegen Daniel Gimeno-Traver in der dritten Runde auf Rafael Nadal treffen. Zunächst muss der an Nummer 32 gesetzte Bayreuther gegen Qualifikant Eduardo Schwank ran. Auch Julia Görges steht in der zweiten Runde nach dem 7:6 (7:1), 6:4 gegen Lucie Hradecka. Die Weltranglisten-27. trifft nun auf die Britin Heather Watson. dapd

Foto: dapd

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