Dortmund. Die harte Landung des Charterfliegers mit der Nummer AB 1303 gestern auf dem Flughafen Dortmund hatte Symbolcharakter. Denn die Jungstars des deutschen Fußball-Meisters Borussia Dortmund hatten beim 0:3 (0:1) bei Olympique Marseille nicht nur ein Debakel erlebt, sondern sich wie dumme Jungs vorführen lassen. "Ich musste niemanden in Sack und Asche hauen. Die Jungs können kicken, haben eine Super-Einstellung, nur die Ergebnisse stimmen nicht", sagte Trainer Jürgen Klopp (Foto: dpa). Der 44-Jährige hatte die Spieler direkt nach der Ankunft zu einer 30-minütigen Mannschaftssitzung gebeten, um über das Debakel und die Konsequenzen für das Punktspiel morgen gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr) zu sprechen.18 Stunden zuvor hatte Dortmund einen regelrechten Absturz erlebt. "Das Spiel ist unter ,Extremes Lehrgeld bezahlt' zu verbuchen. Das haben wir uns selbst eingebrockt, und wir stellen uns der Kritik", sagte Klopp.

93 fürchterliche Minuten erlebte Dortmund in Marseille. Klopps Spieler konnten das Erlebte kaum fassen. Genauso wenig wie die Vereinsspitze: Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verließ wortlos das Stadion. Nationalspieler Mats Hummels sagte: "Es ist grotesk und unglaublich frustrierend. Wir haben wieder nicht die vielen Chancen verwertet. Da muss man ehrlich sagen, dass das eine Qualität ist, die uns fehlt." Zudem hatte Dortmund Marseille, Champions-League-Sieger von 1993, zum Toreschießen eingeladen. Vor dem 1:0 von Andre Ajew (20. Minute) rutschte Neven Subotic aus, das 2:0 (62.) legte Hummels per Kopf quasi für Loic Remy auf, und den Elfmeter zum 3:0 von Ajew (69.) verursachte Sebastian Kehl mit einem unnötigen Einsteigen gegen Remy. "Wir führen in jeder Statistik, nur nicht im Ergebnis", klagte Klopp. dapd