Saarbrücken. Für einen Moment sah es so aus, als schickte sich die russische Nationalmannschaft an, eine neue Fußball-Großmacht zu werden. Der Niederländer Guus Hiddink hatte die Mannschaft 2006 übernommen. 2002 hatte er die südkoreanische Mannschaft aus der Bedeutungslosigkeit bis ins Halbfinale der Weltmeisterschaft geführt. Nun sollte Russland folgen.Und so prägte Hiddink diese Mannschaft mit seinem Hoch-Energie-Fußball, führte sie in die fußballerische Moderne, in der Qualifikation an England vorbei bis ins Halbfinale der EM 2008, wo die Mannschaft erst am späteren Europameister Spanien scheiterte. Plötzlich war Russland in aller Munde. Nach dem Europa-League-Sieg von ZSKA Moskau 2005 wiederholte Zenit Sankt Petersburg diesen Erfolg 2008. Andrej Arschawin wechselte zu Arsenal London, Juri Schirkow zum FC Chelsea, der VfB Stuttgart sicherte sich Pawel Pogrebnjak. Wer etwas auf sich hielt als Manager, der bekundete Interesse an russischen Spielern.

All das ist mehr als drei Jahre her. Pawel Pogrebnjak hat Stuttgart längst wieder verlassen, Andrej Arschawin spielt wieder bei Zenit St. Petersburg und Schirkow beim neureichen Club Antschi Machatschkala. Kaum einer spielt im Moment noch im Ausland. Die WM 2010 in Südafrika verpasste die Mannschaft in der Relegation gegen Slowenien. In der Folge trat Hiddink von seinem Amt zurück, ihm folgte Dick Advocaat, ehemaliger Trainer von Borussia Mönchengladbach, der die Mannschaft recht souverän als Gruppenerster vor Irland zur EM führte. Dort trifft die Mannschaft in der Vorrunde auf Polen, Griechenland und Tschechien. Keine unlösbaren Aufgaben, aber auch keine einfachen. > wird fortgesetzt jbö