TV Bliesen beenden Volleyball-Runde Große Zufriedenheit vor dem Saisonfinale
Bliesen · Die Volleyballer des TV Bliesen beenden am Samstag ihre Drittliga-Saison mit einem Heimspiel und einer guten Mittelfeldplatzierung.
Bloß nicht in den Abstiegsstrudel geraten – so war die Erwartungshaltung bei den Volleyballern des TV Bliesen vor der aktuellen Saison in der 3. Liga Süd. Schon vor dem Saisonfinale an diesem Samstag um 20 Uhr im Sportzentrum St. Wendel gegen den TV Waldgirmes steht fest: Dieses Ziel wurde locker erreicht. Als Tabellenfünfter hat der Verein satte 13 Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen – und den Ligaverbleib längst in der Tasche.
„Wir sind auf jeden Fall zufrieden“, sagt Trainer Gerd Rauch. Und Außenangreifer Tobias Merkel ergänzt: „Wir haben uns zwar auswärts zwei oder drei Mal unter Wert verkauft, aber insgesamt war die Saison positiv.“ Und das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Ein Rückblick: In der Saison 2016/2017 wollte Bliesen noch um den Zweitliga-Aufstieg mitspielen. Doch dann lief vieles schief – und Bliesen steckte fast bis zum letzten Spieltag im Abstiegskampf. Nicht nur deshalb waren die Erwartungen vor der aktuellen Runde deutlich geringer. Mit dem ehemaligen Erstliga-Spieler Tom Weber und dem schlaggewaltigen Max Jungmann verließen auch zwei Leistungsträger vor der Runde den Verein. Zudem gingen der Amerikaner Adam Miracle und der Kroate Zoran Simic. Neu kamen mit Till Hoffmann (19) ein Talent aus der Verbandsliga, mit Julian Zewe ein Akteur aus der eigenen zweiten Mannschaft und mit Tobias French (England) und Connor Lammey (USA) wieder zwei ausländische Spieler. Ein echter Umbruch also.
Aber dieser wurde gut bewältigt. Bliesen konnte die entstandenen Lücken schließen – und das sehr schnell. „Entscheidend war, dass wir uns als Mannschaft innerhalb kurzer Zeit gefunden haben“, erklärt Rauch: „Dass wir von den Einzelspielern genug Potenzial haben, um die Klasse zu halten, das war von vorneherein klar.“
Von den neuen Spielern überraschte insbesondere der junge Hoffmann positiv. Als Stamm-Zuspieler Lukas Scholtes mit einer Ellbogenverletzung lange ausfiel, wurde der 19-Jährige ins kalte Wasser geworfen – und zeigte gute Leistungen. Einen Schritt nach vorne machten auch zwei weitere Nachwuchsspieler: Der im Sommer 2016 verpflichtete Jonas Weber (20) und der Luxemburger Steve Weber (21). Außenangreifer Weber hat sich zum Leistungsträger entwickelt. Annahme- und Außenspieler Weber bekam deutlich mehr Einsatzzeiten als in der Spielzeit zuvor. „Das ist natürlich etwas, das Hoffnung für die Zukunft macht“, sagt Rauch.
Und auch bei den aus dem Ausland verpflichteten Spielern hatte Bliesen dieses Mal mehr Glück als in der verkorksten Spielzeit 2016/2017: French und Lammey waren deutlich stärker als ihre Vorgänger Miracle und Simic. „Spielerisch und auch menschlich haben sie sehr gut zu uns gepasst“, erklärt Rauch. Beide werden den Club aber nach der Runde wohl wieder verlassen. „Wir reden noch einmal mit ihnen, aber Stand jetzt werden sie gehen“, sagt Bliesens Trainer: „Das müssen wir natürlich kompensieren. Am liebsten würden wir dies mit Spielern aus der Umgebung tun. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir aber wohl wieder über Spielerberater ausländische Akteure holen.“
Bis auf French und Lammey sollte Bliesen seinen Kader aber halten können. „Ich werde mit ziemlicher Sicherheit bleiben. Das Gesamtpaket passt hier einfach“, sagt beispielsweise Leistungsträger Merkel. Die finalen Gespräche mit allen Spielern werden aber erst nach dem Saisonende geführt.
Noch nicht ganz klar ist auch, wer kommende Runde beim Turnverein auf der Trainerbank sitzen wird. Übungsleiter Rauch wollte eigentlich schon vor dieser Runde aufhören, um sich auf seine anderen Aufgaben im Verein zu konzentrieren. Der 51-Jährige ist neben seiner Tätigkeit beim Drittliga-Team noch Jugendtrainer und zweiter Vorsitzender des Fördervereins. Da kein geeigneter Nachfolger gefunden wurde, hängte er aber noch eine Spielzeit dran. Das könnte jetzt wieder so kommen. „Wenn wir einen guten Mann für den Job verpflichten können, werden wir dies tun. Wenn nicht, mache ich weiter“, erklärt der 51-Jährige. Und das ist ja keine schlechte Lösung.