Bundesliga-Volleyball im Saarland Große Lust auf die neue Herausforderung

Holz · Die Volleyballerinnen des TV Holz starten in der neuen Saison in der 2. Bundesliga Süd. Die Voraussetzungen hat der Verein erfüllt.

 Die Volleyballerinnen des TV Holz werden kommende Saison wieder in der 2. Bundesliga Süd aufschlagen.

Die Volleyballerinnen des TV Holz werden kommende Saison wieder in der 2. Bundesliga Süd aufschlagen.

Foto: Andreas Schlichter

Lange Zeit musste der TV Holz zittern. Führt der Weg die Volleyballerinnen in die 2. Bundesliga Süd? Oder muss der Verein noch ein weiteres Jahr in der 3. Liga verweilen? Vor einer Woche erteilte die Volleyball-Bundesliga (VBL) endlich grünes Licht. NawaRo Straubing wird in die Bundesliga aufsteigen. Und das heißt auch: Übersteht der TV Holz die abschließende Wirtschaftlichkeitsprüfung seitens der VBL, steigt er auf. Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte nach 1996 und 2014.

Als Tabellendritter der 3. Liga Süd und damit am schlechtesten platzierte Mannschaft von fünf Vereinen, die Anfang Februar den Antrag auf Vorlizenzierung und zum 2. Mai den finalen Lizenzantrag bei der VBL eingereicht hatten, musste Holz auf fünf freie Plätze in der 2. Liga Süd hoffen. Durch den Aufstieg Straubings ist das nun eingetroffen.

„Es kamen nicht unerhebliche Herausforderungen auf uns zu“, erläutert Philipp Grau, Geschäftsführer der Prowin Volleys aus Holz: „Wir mussten sämtliche Auflagen der VBL erfüllen bezüglich finanzieller Situation, organisatorischem Rahmen, Hauptamtlichkeit in der Geschäftsstelle. Die Hallen in Saarbrücken und Heusweiler unterliegen entsprechenden Regularien, die müssen wir lizenzieren lassen.“ Dazu benötigt die Zweitliga-Mannschaft einen Übungsleiter mit A-Lizenz. Im Falle der Volleys ist dies das Trainergespann Ralf Dodler und Patrick Fielker, die beide ihr Engagement fortführen werden. Derzeit befindet sich das Duo in der A-Lizenz-Ausbildung, eine Sonderregelung ermöglicht das Betreuen des Teams in der kommenden Saison.

Einzig die Wirtschaftlichkeitsprüfung steht also noch zwischen Holz und der 2. Bundesliga. Die werde der TV Holz aber problemlos bestehen, beruhigt Grau: „Die Resonanz der Sponsoren, den Schritt in die 2. Liga zu gehen, ist sehr positiv. Sie unterstützen alle das Konzept Volleyball-Bundesliga im Saarland und unser Jugendkonzept.“ Immerhin muss der Verein Mehrkosten von rund 50 000 Euro aufbringen. Diese setzen sich vor allem aus drei Posten zusammen: Lizenzgebühren, Reise- und Übernachtungskosten sowie Transferkosten und Ausbildungskostenerstattung. Letztere muss der Verein zum Beispiel bei Sabine Weiß entrichten. Das 17-jährige Talent ist der erste Neuzugang des TV Holz und wird vom SV Steinwenden aus der Nähe von Kaiserslautern kommen.

„Aktuell sind wir noch mit fünf weiteren Spielerinnen im Gespräch. Zwei deutsche und drei amerikanische“, sagt Grau. Notwendige Überlegungen, um das Ausscheiden von Tina Alles, Denise Linz, Jess Keller und Haley Kindall zu kompensieren und eine Klasse höher konkurrenzfähig zu bleiben. „Hauptschritt wird sein, dass alles noch mal zehn bis 15 Zentimeter höher über der Netzkante stattfinden wird. Die Gegner werden größer sein, die Athletik wird höher sein. Man hat einfach gesehen, dass die Abschlaghöhe noch mal deutlich höher ist. Das wird, glaube ich, die größte Umstellung“, erklärt Trainer Patrick Fielker.

Ein großer Schritt für die Mannschaft, die sich trotz der Herausforderung geschlossen dafür aussprach. „Es ist toll, noch mal diese Chance zu bekommen, weil es auf jeden Fall noch mal eine andere Erfahrung ist. Erstens die sportliche Herausforderung. Aber auch Mannschaften zu sehen, die andere Voraussetzungen haben als wir hier im kleinen Saarland“, schwärmt Michelle Grandinetti. Die Spielführerin war schon vor drei Jahren mit Holz in der 2. Liga und weiß, was auf ihre Mannschaft zukommen wird. Ihrer Freude tut das keinen Abbruch: „Es ist auf jeden Fall mehr Zeitaufwand, wenn mal das ganze Wochenende draufgeht. Die Mannschaft hat sich aber für das Ziel entschieden und ist sich dessen auch bewusst. Es ist einfach super, das noch mal zu erleben. Ich freue mich wirklich riesig.“

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