Große Erleichterung

Saarlouis · Die HG Saarlouis hat mit ihrer einstweiligen Verfügung gegen das Urteil des Schiedsgerichts der Handball-Bundesliga Erfolg gehabt. Und das bedeutet: Sie wird in der neuen Saison 2014/2015 in der 2. Liga spielen.

 Spielmacher Merten Krings und die HG Saarlouis können feiern: Ihr Verbleib in der 2. Handball-Bundesliga ist seit gestern endgültig sicher. Foto: Ruppenthal

Spielmacher Merten Krings und die HG Saarlouis können feiern: Ihr Verbleib in der 2. Handball-Bundesliga ist seit gestern endgültig sicher. Foto: Ruppenthal

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"Mir wurde vor drei Minuten von unserem Anwalt bestätigt, dass die einstweilige Verfügung erlassen wurde. Das heißt: Wir bleiben in der 2. Bundesliga", verkündete ein hörbar erleichterter Richard Jungmann gestern gegen 15.39 Uhr am Telefon. Der Vorsitzende der HG Saarlouis freute sich über den Beschluss der 8. Zivilkammer des Landgerichts Dortmund, der wie folgt lautet: "Dem Antragsgegner (Handball-Bundesliga , HBL) wird aufgegeben, den Antragsteller (HG Saarlouis ) vorläufig für die Spielzeit 2014/15 für den Spielbetrieb der 2. Handball-Bundesliga zuzulassen. Bei Zuwiderhandlung wird ein Ordnungsgeld in Höhe von 250 000 Euro erhoben."

Damit hat die HG zusammen mit dem HBW Balingen-Weilstetten das Ziel erreicht, vor dem heutigen 1. Juli Klarheit über die Klassenzugehörigkeit in der kommenden Spielzeit zu haben. Der HBW bleibt aufgrund der Entscheidung des Landgerichts in der 1. Bundesliga und die HG zweitklassig. Beides gilt unabhängig von der Frage, ob Erstligist HSV Hamburg die Lizenz für die 1. Bundesliga doch noch erhält oder in die 3. Liga absteigen muss.

Nicht nur für Richard Jungmann bedeutet dies das Ende einer emotionalen Achterbahnfahrt, die er zusammen mit den anderen Verantwortlichen sowie den Spielern und Fans des saarländischen Handball-Zweitligisten mitmachen musste. Dass die HBL von ihrem Einspruchsrecht gegen den Beschluss des Landgerichts Gebrauch macht, glaubt Jungmann nicht. "Ich bin natürlich schwer erleichtert und einfach froh, dass sich die viele Arbeit nicht nur der letzten Tage gelohnt hat und dass das Gericht nachvollziehen konnte, dass hier eine gewisse Gerechtigkeit obsiegen muss", sagte Jungmann und ergänzte: "Mit Sicherheit sind uns allen riesige Steine vom Herzen gefallen. Jetzt können wir endlich in die richtige Richtung planen."

Unmittelbar nach dem Saisonende am 25. Mai stand die HG als sportlicher Absteiger in die 3. Liga fest. Was danach kam, kann man getrost als "Wochen der Unklarheit" bezeichnen: Zwei Instanzen der HBL entschieden sich einstimmig gegen die Lizenzvergabe an den HSV - die HG war also mit anderthalb Beinen zurück in Liga 2 und ging die Planungen für die neue Saison entsprechend an. Völlig überraschend kippte letzte Woche das HBL-Schiedsgericht die vorinstanzlichen Entscheidungen und gab dem HSV bis heute um 17 Uhr Zeit, die Liquiditätslücke nachweislich zu schließen. Gelingt den Hamburgern dies, wird die 1. Liga mit dem HSV und Balingen-Weilstetten auf insgesamt 19 Vereine aufgestockt. Erfüllt der HSV die Auflagen nicht, steigt der Champions-League-Sieger von 2013 zwangsweise in die 3. Liga ab. Er hatte keine Zweitliga-Lizenz beantragt.

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