Gomez quält sich mit Torlos-Video

Cardiff. Mario Gomez schreckt im Kampf gegen seine Krise in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor ungewöhnlichen Maßnahmen nicht zurück. "Er hat sich das Spiel gegen Liechtenstein auf Video noch mal angeschaut", berichtet Bundestrainer Joachim Löw vor dem heutigen Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel in Cardiff gegen Wales (20

 Mario Gomez hat für den Deutschen Fußball-Bund seit einem Jahr nicht mehr getroffen. Foto: dpa

Mario Gomez hat für den Deutschen Fußball-Bund seit einem Jahr nicht mehr getroffen. Foto: dpa

Cardiff. Mario Gomez schreckt im Kampf gegen seine Krise in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor ungewöhnlichen Maßnahmen nicht zurück. "Er hat sich das Spiel gegen Liechtenstein auf Video noch mal angeschaut", berichtet Bundestrainer Joachim Löw vor dem heutigen Weltmeisterschafts-Qualifikationsspiel in Cardiff gegen Wales (20.45 Uhr/ARD) von der selbst verordneten Qual seines Sorgenkindes. Gomez wartet seit einem Jahr oder 643 Minuten auf ein Länderspiel-Tor. "Er hat sich selbst beschäftigt mit dem, was am Samstag passiert ist", sagt Löw. Für ihn ist Gomez' Ladehemmung kein Anlass, an den Qualitäten des Stürmers zu zweifeln: "Wir wissen, dass wir ihn auf dem Weg zur WM 2010 und danach brauchen werden. Es gibt keinen Grund, davon abzuweichen. Er macht keinen niedergeschlagenen Eindruck, er ist positiv. Es ist davon auszugehen, dass Mario gegen Wales von Anfang an spielen wird."

Die Einsatz-Garantie dürfte Gomez, der nach vielen verpassten Chancen beim 4:0 am vergangenen Samstag gegen Liechtenstein vom Publikum in Leipzig ausgepfiffen wurde, die notwendige Rückenstärkung geben. Löw verweist auf den "absolut zufrieden stimmenden" kämpferischen Einsatz des 23 Jahre alten Angreifers vom VfB Stuttgart, die Laufwege und den Einsatz für die Mannschaft: "Man wird nicht immer an Toren gemessen, sondern an dem, was er für die Mannschaft gemacht hat."

Löw zweifelt ohnehin nicht an den Qualitäten des jungen und entwicklungsfähigen Stürmers, der im Visier großer europäischer Clubs ist. In Stuttgart hat Gomez in dieser Saison 23 Pflichtspiel-Tore vorzuweisen. "Die Gründe sind für ihn schwer zu finden", sagt der Trainer zu Gomez' Blockade im Trikot der Nationalelf. Den Gang zu Nationalmannschafts-Psychologe Hans-Dieter Hermann mochte er dem Sorgenkind dennoch nicht empfehlen. Dazu würde er keinem Spieler raten, das müsste jeder Akteur für sich selber entscheiden.

Irgendwann, so hofft Löw, lösen sich die Probleme vor dem gegnerischen Tor von alleine: "Viele Stürmer vor ihm gingen durch solche Phasen." Oliver Bierhoff, Jürgen Klinsmann, zuletzt der verletzte Miroslav Klose. "Alle Top-Stürmer haben mal eine Phase gehabt, in der sie Pech hatten. Häufig geht man aus solchen Phasen gestärkt hervor", bekräftigt Löw.

Auf einen Blick

Die voraussichtliche Aufstellung der deutschen Nationalelf: Enke (Hannover 96/31 Jahre/5 Länderspiele) - Beck (1899 Hoffenheim/22/2), Mertesacker (Werder Bremen/24/54), Tasci (VfB Stuttgart/21/6), Lahm (25/54) - Schweinsteiger (beide Bayern München/24/64), Ballack (FC Chelsea/32/91), Hitzlsperger (VfB Stuttgart/26/44), Trochowski (Hamburger SV/25/19) - Gomez (VfB Stuttgart/23/22), Podolski (Bayern München/23/61). dpa

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