Goldener Abschluss durch Pfeiffer

Saarbrücken · Beim Europäischen Judo-Cup am Wochenende an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken waren die deutschen Teilnehmer sehr erfolgreich. Die zwölf Saarländer unter ihnen gingen aber leer aus.

 800 Zuschauer sahen, wie hier im Kampf der Niederländerin Louis van Lijssel (in Blau) gegen Katja Stiebeling, Judo der Spitzenklasse. Foto: Dietze

800 Zuschauer sahen, wie hier im Kampf der Niederländerin Louis van Lijssel (in Blau) gegen Katja Stiebeling, Judo der Spitzenklasse. Foto: Dietze

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Mehr als 300 Meldungen aus 22 Nationen: Die Verantwortlichen des Saarländischen Judo-Bundes (SJB) waren mit dem Europäischen Judo-Cup am Wochenende an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken zufrieden. "Wir hatten etwa 800 Besucher an beiden Kampftagen", sagte SJB-Präsident Thomas Baronsky. Die Teilnehmer gingen in sieben Gewichtsklassen an den Start - und kämpften auch um Punkte für die Weltrangliste.

Im Medaillenspiegel belegte der Deutsche Judo-Bund (DJB) Platz eins mit fünf Gold-, sechs Silber- und acht Bronzemedaillen vor den Niederlanden (4/3/6) und Belgien (4/3/6). Für die letzte Goldmedaille des DJB sorgte gestern Dino Pfeiffer. "Als gebürtiger Baden-Württemberger war ich schon öfter hier", sagte er und ergänzte: "Jetzt komme ich gerne wieder, denn es war das erste Mal, dass ich in der Klasse über 100 Kilo gewinnen konnte." Am Samstag hatten Katharina Menz (bis 48 Kilogramm), Amelie Stoll (bis 57), Lea Reimann (bis 63) und Anthony Zingg (bis 73) Goldmedaillen gewonnen.

Im Teilnehmerfeld standen auch zwölf Saarländer. "Unsere Vorgabe war es, je einen Kampf zu gewinnen", sagte Mathieu Zimmer, Vizepräsident des SJB: "Es ging uns darum, dass unsere Sportler Erfahrung auf diesem Niveau sammeln." Hoffnungen auf eine gute Platzierung gab es vor allem bei Jessica Lindner in der 48-Kilogramm-Klasse. Doch sie schied in der ersten Runde aus. "Ich habe mir im Training eine sieben Zentimeter lange Platzwunde zugezogen", erklärte die Dudweilerin, "mit Schmerzmitteln und Verband war halt kein richtiger Kampf möglich". Den Sieg holte sich die deutsche Meisterin Katharina Menz.

Zwei Siege für Sutor und Schmidt

Lindners Mannschaftskollegin Minou Mahlzahn schied ebenso in der Vorrunde aus wie Jan Müller , Jonas Schmitt, Tobias Teucke, Marco Ronconi und Franco Bertone. Michaela Krämer aus Homburg qualifizierte sich mit einem Sieg gegen die Niederländerin Melissa Leon hingegen für das Hauptfeld. Gleiches gelang Rabea Selzer aus Saarlouis und Franz Hättrich aus Saarbrücken . Zwei Siege schafften Hagen Schmidt (Dillingen) und Tilmar Sutor (Saarlouis).

Das hochklassige Turnier wurde live im Internet übertragen. Der ehemalige Aktive Moritz Bellmann litt am Mikrofon mit den mehr als 300 Aktiven, die sich bei tropischen Temperaturen in der Halle zumeist enge Duelle lieferten. Wie im Finale bei den Herren bis 90 Kilogramm. Dario Kurbjeweilt unterlag mit zwei kleinen Wertungen dem Niederländer Dans Biesdruck.

Für Besucher, die wenig Judo-Erfahrung mitgebracht hatten, war auch die Kampfvorbereitung interessant. Dabei wird unter anderem mit einer Schablone die Weite der Ärmel der Anzugjacken überprüft. Alles in Ordnung war mit den Kampfanzügen im Finale der Klasse bis 100 Kilogramm, wo U 18-Weltmeister Simeon Catharina gegen Daniel Herbst mit einem Konter in Führung ging. Nach einem sogenannten Selbstfaller glich Herbst aus. Dann wurde es dramatisch: Der Mattenleiter entschied zunächst für den Deutschen, der Videobeweis zeigte aber die Aktion des Niederländers zuerst.

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