Gold, Silber und Bronze

Daegu. Gold für Gigant Robert Harting, Silber für Stabartistin Martina Strutz und Bronze für Kämpferherz Jennifer Oeser: Die deutschen Leichtathleten haben es vor der Halbzeit bei der Weltmeisterschaft in Daegu so richtig krachen lassen. Am vierten Wettkampftag verteidigte der Berliner Diskuswerfer Harting seinen Titel von Berlin 2009

Daegu. Gold für Gigant Robert Harting, Silber für Stabartistin Martina Strutz und Bronze für Kämpferherz Jennifer Oeser: Die deutschen Leichtathleten haben es vor der Halbzeit bei der Weltmeisterschaft in Daegu so richtig krachen lassen.Am vierten Wettkampftag verteidigte der Berliner Diskuswerfer Harting seinen Titel von Berlin 2009. "Ich bin selbst überrascht", sagte Harting. Gleich im ersten Versuch warf der 26-Jährige die Zwei-Kilo-Scheibe auf 68,49 Meter hinaus und schockte die Konkurrenz. Olympiasieger Gerd Kanter (Estland) blieb mit 66,95 Metern deutlich hinter dem alten und neuen Weltmeister. Bronze ging überraschend an den Iraner Ehsan Hadidi (65,29).

Obwohl Harting mit einer Patellasehnenentzündung angeschlagen war ("Es tat so weh"), weiß der Schützling von Trainer Werner Goldmann gar nicht mehr, wie sich Niederlagen anfühlen: Es war sein 16. Sieg in Serie. Und das achte WM-Gold für einen deutschen Diskuswerfer. Seine Disziplinkollegin Nadine Müller aus Haale hatte zuvor mit Silber das erste Edelmetall fürs deutsche Team geholt. Mit Vollgas rannte Harting auf die Ehrenrunde, nachdem er sich wie bei seinem ersten WM-Triumph das Trikot zerrissen hatte.

Das tat Stabhochspringerin Martina Strutz zwar nicht, aber auch sie jubelte ausgelassen über ihre Silbermedaille - und einen neuen deutschen Rekord. Die 29-Jährige verbesserte ihre Bestmarke vom 12. Juli in Karlsruhe um weitere zwei Zentimeter auf 4,80 Meter. Der Titel ging erstmals an die Brasilianerin Fabiana Murer (4,85). Weltrekordlerin, Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Jelena Issinbajewa aus Russland stürzte bei ihrer sportlichen Rückkehr auf Platz sechs ab. Kristina Gadschiew aus Zweibrücken wurde Zehnte, Silke Spiegelburg aus Leverkusen, immerhin Vize-Europameisterin, enttäuschte als Neunte.

 Power-Frau Martina Strutz freut sich über Silber im Stabhochsprung. Foto: Rungroj Yongrit/dpa

Power-Frau Martina Strutz freut sich über Silber im Stabhochsprung. Foto: Rungroj Yongrit/dpa

Bei Spiegelburgs Vereinskollegin Jennifer Oeser war für Enttäuschung kein Platz. Zwei Jahre nach ihrem WM-Silber zeigte die Siebenkämpferin eine grandiose Aufholjagd und wurde mit 6572 Punkten und der Bronzemedaille belohnt. "Vielen Dank für alle, die mir gestern einen Arschtritt verpasst haben, es waren einige. Das habe ich gebraucht", sagte Oeser. Am Ende ihres verkorksten ersten Tages war die 27-Jährige noch in Tränen aufgelöst, meldete sich aber mit einem klasse Speerwurf auf 51,30 Meter zurück. In Berlin hatte Oeser trotz eines Sturzes im abschließenden 800-Meter-Lauf noch Silber erobert. Als es in Südkorea auf die zwei Stadionrunden ging, lieferte sich die Leverkusenerin einen erbitterten Kampf mit ihren Rivalinnen. In 2:10,39 Minuten rannte sie persönliche Bestzeit, verausgabte sich völlig. Die Olympia-Zweite Tatjana Tschernowa aus Russland löste mit der Weltjahresbestleistung von 6880 Zählern Titelverteidigerin Jessica Ennis (6751) ab, der Britin blieb wenigstens Silber. Lilli Schwarzkopf aus Rhein-Wied war mit Rang sechs zufrieden, Julia Mächtig aus Neubrandenburg wurde 17. dpa

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