Gold für deutsche Tischtennisspieler
Ostrau. Gipfelstürmer Timo Boll und seine Düsseldorfer Kollegen Christian Süß und Patrick Baum haben Deutschlands Tischtennis-Asse in ungeahnte Höhen geführt. Unter der Regie ihres Top-Stars erklomm die Herren-Auswahl auch ohne den verletzten Dimitrij Ovtcharov zum vierten Mal in Folge Europas Thron
Ostrau. Gipfelstürmer Timo Boll und seine Düsseldorfer Kollegen Christian Süß und Patrick Baum haben Deutschlands Tischtennis-Asse in ungeahnte Höhen geführt. Unter der Regie ihres Top-Stars erklomm die Herren-Auswahl auch ohne den verletzten Dimitrij Ovtcharov zum vierten Mal in Folge Europas Thron. Der 3:0-Finalsieg gegen Weißrussland nach einer mentalen Meisterleistung zementierte gestern Abend bei der EM in Ostrau die seit 2007 bestehende Vormachtstellung des Teams auf dem Kontinent und löste Riesenfreude bei der Mannschaft aus. "Von mir aus können wir auch die nächsten zehn Jahre gewinnen. Damit kann ich gut leben, das ist immer wieder schön", sagte Süß. Als Baum seinen Matchball gegen Pawel Platonow verwandelte, stürmten seine Mitstreiter Boll, Süß, Patrick Franziska, der verletzte Ovtcharov und der neue Bundestrainer Jörg Roßkopf jubelnd in die Box. Dann nahmen sie den 23-jährigen "Ersatzmann" in die Mitte und führten einen ausgelassenen Freudentanz auf. Baum war für Stammspieler Ovtcharov ins Team gerückt, der wegen eines Sehnenanrisses von der EM abgemeldet werden musste. Das Trio legte sich dann mächtig ins Zeug, jeder gewann sein Einzel. "Wir konnten uns spielerisch nochmals steigern", kommentierte Boll den unerwartet deutlichen Sieg. Vor allem der deutsche Meister Süß, der zum Auftakt den weißrussischen Weltcupsieger Wladimir Samsonow in fünf Sätzen bezwang, trumpfte ganz groß auf. "Ich hatte uns auch in dieser Aufstellung gute Chancen ausgerechnet", sagte der Rotschopf, der sich ein Extra-Lob verdiente. "Kämpferisch waren wir alle voll auf der Höhe. Für Dima tut es mir leid", sagte Boll. Der Finalsieg bescherte ihm zugleich den elften EM-Titel in seiner Karriere. Damit egalisierte der 29 Jahre alte Linkshänder die bisherige Bestmarke von Schwedens Tischtennis-Legende Jan-Ove Waldner. "Die Freude über den Titelgewinn steht an erster Stelle, erst dann kommt die Statistik", erklärte der Weltranglisten-Zweite. Im Doppel und im Einzel hat er nun zwei Chancen, Waldner sogar zu überholen. Erfolgreich trumpfen auch die niederländiscehn Damen auf. Sie schafften mit dem 3:1 gegen Rumänien den Titel-Hattrick. dpa