Glocks Baby funktioniert ganz gut

Melbourne. Nach zwei Jahren auf der Schattenseite der Formel 1 sieht Timo Glock wieder Licht. Mit sichtlicher Freude und Erleichterung berichtete der deutsche Formel-1-Pilot am Freitag in Melbourne von den ersten ernsthaften Runden mit seinem neuen Marussia-Rennwagen. "Das war überraschend gut", fand Glock

 Timo Glock blickt dem Auftaktrennen optimistisch entgegen. Foto: Büttner/dpa

Timo Glock blickt dem Auftaktrennen optimistisch entgegen. Foto: Büttner/dpa

Melbourne. Nach zwei Jahren auf der Schattenseite der Formel 1 sieht Timo Glock wieder Licht. Mit sichtlicher Freude und Erleichterung berichtete der deutsche Formel-1-Pilot am Freitag in Melbourne von den ersten ernsthaften Runden mit seinem neuen Marussia-Rennwagen. "Das war überraschend gut", fand Glock. Im zweiten freien Training vor dem Saisonauftakt-Rennen in Australien am Sonntag (7 Uhr/RTL und Sky) schaffte er es sogar auf den zwölften Platz.Für den Rennfahrer aus dem Odenwald war es das lang ersehnte Erfolgserlebnis bei seinem Hinterbänkler-Team. Schließlich hatte Glock in den vergangenen zwei Jahren im viel zu schwachen Marussia kein einziges Mal den ersten Durchgang der Qualifikation überstanden. Bei den letzten Probefahrten vor dem Saisonstart musste er wegen eines misslungenen Crashtests sogar zuschauen und sich die Zeit auf dem Rennrad vertreiben.

Sein frisches Glück wollte Timo Glock mit seinem Team gleich teilen. Kaum war er nach dem ersten anderthalbstündigen Training aus dem MR01 ausgestiegen, schickte er Technikchef Pat Symonds eine SMS: "Es könnte sein, dass das Baby gut funktioniert." Danach fuhr Glock die zwölftbeste Zeit im zweiten Trainingsdurchgang.

Dabei war es keine ganz leichte Geburt. Unmittelbar vor den letzten Testfahrten war der Wagen, der wie der McLaren ohne hässliche Höckernase präsentiert wurde, durch den Crashtest gefallen. Glock durfte ihn anschließend zwar fahren, aber nur zu Film- und Werbe-Aufnahmen. Und dabei ist nur eine Demonstrations-Bereifung erlaubt. Kein Wunder, dass sich Glock vor dem Training zum Großen Preis von Australien noch Gedanken über die 107-Prozentregel gemacht hatte: Wer beim Qualifying an diesem Samstag sieben Prozent über der Bestzeit liegt, darf im Rennen nicht starten.

Die Sorgen waren am Freitag erstmal verschwunden. Dass er sogar zwei Runden lang einem Red Bull folgen konnte, ohne dass dieser ihm mit "Siebenmeilenstiefeln enteilt" sei, überraschte Glock ebenfalls. "Bis jetzt ist das Auto nur poliert und keine Schraube dran gedreht", betonte Glock. Doch der ehemalige GP2-Champion, der seit zwei Jahren für das Außenseiter-Team sein Bestes gibt, warnte auch vor zu hohen Erwartungen: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen." dpa

Jenson Button ist die erste Bestzeit der neuen Saison gefahren. Der McLaren-Pilot war der Schnellste im ersten freien Training. Regenfälle am Freitagnachmittag ließen in der zweiten Session keine Top-Zeiten zu. Hier war Michael Schumacher (Mercedes) der Beste.

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