Gladbach vor heißem Tanz in Sarajevo

Düsseldorf/Sarajevo · Nach dem Europa-League-Abenteuer vor zwei Jahren kämpft Borussia Mönchengladbach wieder um den Einzug in die Gruppenphase. Gegner FK Sarajevo ist schon im Wettkampfmodus, Gladbach hat erst ein Pflichtspiel absolviert.

Bei der Rückkehr auf die internationale Bühne erwartet Borussia Mönchengladbach einen heißen Tanz. Im Playoff-Hinspiel zur Europa League muss der Bundesliga-Sechste beim FK Sarajevo (Donnerstag 20.45 Uhr/Kabel eins) mit einer hitzigen Atmosphäre und einem hochmotivierten Gegner rechnen. "Für Sarajevo ist es das Spiel des Jahres und das absolute Highlight. Im Spiel müssen wir uns darauf einstellen, dass der Gegner kratzen und beißen wird", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl. Schließlich geht es nicht nur um den sportlichen Einzug in die Gruppenphase, sondern auch um zunächst etwa fünf Millionen Euro für die Vereinskasse.

"Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir werden uns zu wehren wissen", meinte Borussias Neuzugang Andre Hahn vor der ersten internationalen Begegnung gegen einen bosnischen Club. Der international erprobte Granit Xhaka ist vom Einzug in die nächste Runde überzeugt. "Unser Ziel ist es, in Sarajevo zu gewinnen und nicht aufs Rückspiel zu setzen. Diese Qualität haben wir", meinte der Schweizer vor der Begegnung im Asim Ferhatovic Stadion, wo vor 30 Jahren die Olympischen Winterspiele eröffnet wurden. Erwartet werden etwa 30 000 Zuschauer.

Nicht mit an Bord des Fluges nach Bosnien waren Weltmeister Christoph Kramer und Max Kruse. Kramer hat nach der WM noch einen Trainingsrückstand, Kruse laboriert an den Folgen eines kleinen operativen Eingriffs. Kapitän Filip Daems zählte ebenfalls nicht zum Kader. Trainer Lucien Favre wies zudem auf die am Sonntag folgende Aufgabe gegen den VfB Stuttgart in der Bundesliga hin. "Es kann durchaus die eine oder andere Veränderung im Team geben", sagte der Trainer, der sein Team mit einer intensiven Video-Schulung auf den Gegner eingestellt hat. "Das ist eine schnelle und gut organisierte Mannschaft. Wir müssen bereit sein, zu laufen und zu kämpfen", befand Mittelfeldspieler Havard Nordtveit.

Ein Vorteil für den derzeitigen Tabellenführer der bosnischen Liga könnte sein, dass die Mannschaft schon im Wettkampfmodus ist. Wie in den Jahren zuvor hat sich das Team bereits durch die ersten beiden Qualifikationsrunden gekämpft und auch in der Liga schon drei Spiele absolviert. Dabei offenbarten die Bosnier Probleme vor heimischem Publikum, wo sie noch kein Spiel gewinnen konnten. In der Europa League setzte sich das Team von Trainer Dzenan Uscuplic gegen den FK Haugesund aus Norwegen ) und Atromitos Athen durch.

Auf jeden Fall dürfen sich die Gladbacher wieder auf reichlich Unterstützung freuen. Etwas 2000 Borussen-Anhänger werden in der bosnischen Hauptstadt erwartet. Die Hoffnungen der Fans ruhen auch auf Stürmer Branimir Hrgota. Der Schwede hatte im DFB-Pokal mit zwei Toren gegen den FC Homburg geglänzt. "Er hatte zwei Szenen, die hat er eiskalt genutzt", sagte Favre über den 21-Jährigen: "Er hat unglaublich Potenzial, aberauch noch viel zu lernen."

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