Frauenfußball Gipfeltreffen gleich zum Jahresauftakt

München · Der erste Spieltag im neuen Jahr könnte in der Frauen-Bundesliga das Titelrennen entscheiden.

 Topspielerin Pernille Harder (rechts, hier mit Caroline Hansen) bleibt langfristig in Wolfsburg.

Topspielerin Pernille Harder (rechts, hier mit Caroline Hansen) bleibt langfristig in Wolfsburg.

Foto: dpa/Peter Steffen

Viereinhalb Monate ist diese Blamage her, und die Fußballerinnen von Bayern München erinnern sich ungerne daran. Beim Meister VfL Wolfsburg setzte es am dritten Spieltag der noch jungen Saison eine 0:6-Klatsche – eine „schmerzhafte Niederlage, die wir erst mal verkraften mussten“, wie Torjägerin Mandy Islacker zugibt. An diesem Sonntag (15 Uhr) kommt es in München zum erneuten Gipfeltreffen – und diesmal soll es enger zugehen beim Kräftemessen der Topclubs im deutschen Frauenfußball. „Wir wissen, was wir können. Und darauf müssen wir uns konzentrieren“, sagt Islacker.

Es ist eine richtungweisende Begegnung. Ein Sieg des Vizemeisters, und das Titelrennen wäre wieder offen. Denn vor dem 14. Spieltag liegt der Spitzenreiter Wolfsburg nur noch drei Punkte vor dem FC Bayern. Vor der Winterpause ließen die Wölfinnen im Dezember gleich zweimal Punkte liegen: bei Turbine Potsdam (1:1) und im Heimspiel gegen die SGS Essen (0:0).

Der VfL reist nach einem Trainingslager an der portugiesischen Algarve dennoch mit ordentlich Rückenwind an die Isar. Vier Tage vor dem Duell verkündeten die Niedersachsen stolz die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Europas Fußballerin des Jahres, Pernille Harder. Die Dänin, in der vergangenen Saison Torschützenkönigin der Bundesliga, unterzeichnete einen Vertrag bis 2021. „Ich bin davon überzeugt, dass ich mit dem VfL Wolfsburg noch zahlreiche Titel gewinnen werde“, sagte die 26-Jährige. Der VfL ist derzeit noch in allen drei Wettbewerben dabei, das Triple ist möglich.

Die Münchnerinnen, die wie ihre männlichen Kollegen ein Wintertrainingslager in Katar aufschlugen, warten seit dem Doppelschlag in den Jahren 2015 und 2016 auf die Meisterschale. Aber kann man sich als FC Bayern ernsthaft dauerhaft mit der Rolle als zweite Kraft hinter dem VfL zufrieden geben? Mitnichten. „Wir haben ab der nächsten Saison eine Strategie entwickelt für die nächsten vier Jahre, wo wir als FC Bayern hinwollen“, sagt Bianca Rech. „Der Weg soll definitiv weiter nach oben gehen“, betont die Ex-Nationalspielerin, die ab Sommer von der Funktion als Teammanagerin Sport zur sportlichen Leiterin aufsteigt.

Auch der zukünftige Trainer Jens Scheuer, der beim SC Freiburg abgeworben wurde und Thomas Wörle ersetzen wird, soll dem Club beim Schritt auf die nächste Ebene helfen. Alles andere als eine einfache Aufgabe, auch angesichts der zunehmenden Konkurrenz aus ganz Europa, wo mittlerweile auch Teams wie Manchester City, der FC Barcelona oder Juventus Turin um die besten Spielerinnen buhlen.

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