Leichtathletik Lückenkemper auf den Spuren von Robert Harting
Die Leichtathletik-Europameisterschaften waren sicherlich ein Höhepunkt im Sportjahr 2018. Strahlende Sieger gab es einige.
Zehnkämpfer Arthur Abele, die Speerwerfer Thomas Röhler und Christin Hussong, Hochspringer Mateusz Przybylko, Weitspringerin Malaika Mihambo oder Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause. Die Stars im Berliner Olympiastadion waren aber andere.
Diskuswerfer Robert Harting hat seine Karriere beendet. Mit ihm verliert die deutsche Leichtathletik nicht nur einen unglaublich erfolgreichen Athleten, sondern einen echten Typen. Einer, der den Mut hat, Kritik zu äußern, zu seiner Meinung zu stehen, auch wenn diese den Verbands-Oberen nicht gefällt. Harting ist zu einer Marke geworden – und er hinterlässt eine Lücke. Schließen kann diese auf absehbare Zeit höchstens eine: Gina Lückenkemper. Die 22-jährige Sprinterin, bei der EM mit Silber über 100 Meter und Bronze mit der 4x100-Meter-Staffel dekoriert, ist das neue Gesicht ihrer Sportart in Deutschland. Lückenkemper ist eine Strahlefrau, ansteckend sympathisch, entwaffnend ehrlich – und erfolgreich dazu. Von ihrer Sorte müsste es deutlich mehr geben.