Gestärkt ins Traumfinale

Berlin · Borussia Dortmund hat sich im DFB-Pokalhalbfinale bei Hertha BSC mit 3:0 durchgesetzt. Der Erfolg in Berlin war hochverdient – und dementsprechend selbstbewusst traten die Dortmunder nach der Partie auf.

 Die Dortmunder feiern im Berliner Olympia-Stadion mit ihren Fans den Einzug ins DFB-Pokalfinale. An gleicher Stelle kommt es am 21. Mai zum Duell mit Bundesliga-Spitzenreiter München. Foto: kastl/dpa

Die Dortmunder feiern im Berliner Olympia-Stadion mit ihren Fans den Einzug ins DFB-Pokalfinale. An gleicher Stelle kommt es am 21. Mai zum Duell mit Bundesliga-Spitzenreiter München. Foto: kastl/dpa

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Mats Hummels schickte Kampfansagen nach München. Nach dem 3:0 (1:0)-Sieg am Mittwochabend im Halbfinale des DFB-Pokals bei Hertha BSC war das Selbstvertrauen bei Borussia Dortmund groß. "Es wird nicht einfach, aber wir haben die Mittel, sie zu schlagen", sagte Hummels mit Blick auf das Finale am 21. Mai gegen die Bayern. Gonzalo Castro, Schütze des 1:0 (20. Minute), sah in der Mehrfachbelastung der Münchner durch die Champions League einen Vorteil für den BVB, dessen Sportchef Michael Zorc sagte: "Ich erwarte, dass wir das Spiel gewinnen."

Die Dortmunder nutzten das Halbfinale vor 76 233 Zuschauern, um sich auf dem Finalrasen warm zu schießen. Die Fans feierten ausgelassen, nachdem Marco Reus (75.) und Henrich Mchitarjan (83.) das 3:0 perfekt gemacht hatten. "Das war stark von uns. Wir hatten großen Druck, weil wir uns selbst aus der Europa League katapultiert haben", sagte Kapitän Hummels mit Blick auf das Viertelfinal-Aus nach dem 3:4 beim FC Liverpool . Trainer Thomas Tuchel war zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf. Mit dem Final-Einzug besteht die Chance, doch noch einen Titel zu gewinnen. Auch wenn er das für seine Gesamtbilanz als unerheblich bezeichnete: "Ich bin nicht bereit, unser Saisonfazit davon abhängig zu machen, ob wir das Endspiel gewinnen."

Hans-Joachim Watzke nutzte das Hochgefühl, um Kritikern eins auszuwischen. "In verschiedenen Redaktionsstuben ist ja schon ein leichter Abgesang auf uns vorformuliert worden", sagte der BVB-Chef. Er sprach von "totaler Respektlosigkeit", wenn man einen Club, der nach 30 Spieltagen 71 Punkte habe, "total in die Tonne kloppen will". Auch Hertha-Trainer Pal Dardai bekam sein Fett weg. Er hatte im Vorfeld erklärt, er werde sich von der Finalprämie eine neue Uhr kaufen. "Ich schicke ihm jetzt eine BVB-Uhr, dann hat er noch ein Andenken an den Abend. Ich habe das als total deplatziert und respektlos empfunden", wetterte Watzke.

Derweil blühen Spekulationen über die Zukunft von Hummels, der seinen Verbleib offen lässt. Sein Vater Hermann sagte: "Dortmund ist zurück unter den Top-Clubs Europas, deswegen fällt ihm die Entscheidung so schwer. Wenn er wechseln sollte, geht er zu einem der fünf, sechs Top-Clubs. Und zu diesen zählt auch der FC Bayern." Der Vertrag des Weltmeisters läuft 2017 aus.

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