Genugtuung kurz vor dem Ziel

Elversberg · Schon mit einem Sieg heute Abend bei Eintracht Frankfurt II könnte, wenn die Konkurrenz mitspielt, die Teilnahme an der Relegation zur 3. Fußball-Liga sicher sein: Genau das ist das große Ziel der SV Elversberg.

 Seine Spieler machen sich im Hintergrund bereit, Trainer Jens Kiefer schreitet zur Seitenlinie. Heute Abend könnte die SV Elversberg die Teilnahme an der Relegation perfekt machen. Foto: Schlichter

Seine Spieler machen sich im Hintergrund bereit, Trainer Jens Kiefer schreitet zur Seitenlinie. Heute Abend könnte die SV Elversberg die Teilnahme an der Relegation perfekt machen. Foto: Schlichter

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Noch vier Punkte aus drei Spielen braucht Fußball-Regionalligist SV Elversberg, um sicher die Relegationsspiele zur 3. Liga zu erreichen. Sollte die SVE heute um 19 Uhr bei Eintracht Frankfurt II gewinnen und gleichzeitig siegt Eintracht Trier nicht gegen 1899 Hoffenheim II, dann hat die SVE ihr erstes großes Saisonziel erreicht. "Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen und den Relegationsplatz perfekt zu machen. Aber wir wissen, dass es sehr schwer werden wird, für Frankfurt geht es um den Klassenerhalt", blickt Elversbergs Trainer Jens Kiefer voraus.

Während die SVE auf die Qualifikation für die Relegation noch warten muss, wird beim Tabellenführer Hessen Kassel bereits gefeiert. Seit vergangenem Wochenende steht die Mannschaft von Trainer Uwe Wolf als erster Relegations-Teilnehmer aus der Regionalliga Südwest fest. Die Auslosung am vergangenen Sonntag ergab, dass der Tabellenerste aus dem Südwesten gegen den ersten aus dem Norden (Holstein Kiel) spielt und der Zweite aus dem Südwesten gegen den Ersten aus Bayern (1860 München II). Da Holstein Kiel stärker einzuschätzen ist als der Nachwuchs von 1860 II, wäre es möglich, dass Hessen Kassel absichtlich kein Spiel mehr gewinnt, um die Elversberger vorbeiziehen zu lassen. Dann würde die SV Elversberg gegen Holstein Kiel spielen.

"Solche Überlegungen gibt es bei uns nicht. Wir sind Profis und wollen Erfolg und Geld. Wir kriegen für jedes gewonnene Spiel Prämien, wir werden nicht extra verlieren", sagt Wolf, der 1860 München II auch nicht für den schwächeren Gegner hält. "Ich war drei Jahre lang Trainer bei 1860, und in dieser Zeit sind dort Spieler wie Moritz Leitner oder Sven und Lars Bender rausgekommen. Die 60er haben auch heute starke Nachwuchsspieler. Die sind richtig stark", findet Wolf. Kiefer sieht in der Situation ebenfalls keinen Grund für Rechenspiele. "Wir wollen, so schnell es geht, die Relegation schaffen und können dann unseren angeschlagenen Leistungsträgern eine Pause gönnen. Wir spielen seit Wochen mit angeschlagenen Spielern", sagt der SVE-Trainer, der in Frankfurt auf die langzeitverletzten Sebastian Wolf und Kevin Feiersinger (beide Kreuzbandriss) verzichten muss. Fraglich ist der Einsatz von Verteidiger Marc Groß (Fußprellung) und Ersatztorhüter Daniel Kläs (Erkältung). Mittelfeldspieler Milad Salem gehört nach einem Muskelfaserriss wieder zum Kader.

Nach formschwachen Wochen und vielen Niederlagen hat es die SV Elversberg trotzdem noch selbst in der Hand, die Relegation unter Dach und Fach zu bringen. Für Kiefer mehr als eine Genugtuung: "Man muss sich mal anschauen, was wir in den letzten Monaten für ein Programm abgespult haben. Jeden dritten Tag ein Spiel - und zudem Verletzungsprobleme. Und dann gibt es immer noch Leute, die behaupten, wir würden extra so spielen, weil wir nicht aufsteigen wollen. Wenn mir so jemand mal über den Weg läuft, vergesse ich meine gute Kinderstube. Gerade diesen Kritikern wollen wir es zeigen."

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