Generalprobe mit den Meisterspielern

Köln. Erst in der finalen Vorbereitung kann Uwe Krupp aus dem Vollen schöpfen - Einsatzgarantien bei der Eishockey-Weltmeisterschaft gibt es aber nicht mal für die besten Liga-Spieler

 Daumen hoch für das deutsche Eishockey-Team auch bei der WM? Bundestrainer Uwe Krupp ist verhalten optimistisch. Foto: dpa

Daumen hoch für das deutsche Eishockey-Team auch bei der WM? Bundestrainer Uwe Krupp ist verhalten optimistisch. Foto: dpa

Köln. Erst in der finalen Vorbereitung kann Uwe Krupp aus dem Vollen schöpfen - Einsatzgarantien bei der Eishockey-Weltmeisterschaft gibt es aber nicht mal für die besten Liga-Spieler. Vor der Generalprobe gegen Weißrussland, bei der am Ostermontag in Köln erstmals Spieler von Meister Eisbären Berlin und Finalist Grizzly Adams Wolfsburg auflaufen, machte der Bundestrainer seine Prioritäten klar. Je länger Profis in der Deutschen Eishockey-Liga aktiv seien, "umso mehr greifen wir auf andere bewährte Kräfte zurück", sagte Krupp, der vier Eisbären und zwei Grizzlys berufen hatte: "Es stehen ja einige Berliner im Kader, aber sicher hätten wir viel mehr Spieler getestet, wenn sie frühzeitig ausgeschieden wären."Um eine eingespielte Truppe nicht auseinander zu reißen, verzichtet er notfalls auf hochkarätiges Personal. "Der WM-Kader ist für Nationalspieler da, und um Nationalspieler zu sein, musst du dich in die Mannschaft hineinspielen." An Akteuren wie André Rankel, der am Meistertitel der Eisbären mit neun Playoff-Toren und acht Vorlagen maßgeblichen Anteil hatte, kommt Krupp nicht vorbei. Der Stürmer, seit 2005 Nationalspieler und mit Krupps System vertraut, sei auch "leicht zu integrieren".

Krupp lässt sich von den achtbaren Leistungen bei den Niederlagen in Schweden und auch vom sensationellen Sieg zuletzt gegen Finnland nicht blenden: "Diese Ergebnisse sind Momentaufnahmen." Vor allem das 4:2 gegen die Finnen dürfe man nicht überbewerten. Der Ex-Profi in der nordamerikanischen Liga NHL bemüht sich, die Erwartungen vor der WM vom 29. April bis 15. Mai in der Slowakei, die Deutschland am Freitag gegen Rekord-Weltmeister Russland eröffnet, zu dämpfen. "Bei uns wird keinerlei Übermut oder Leichtsinn ins Spiel kommen", sagte Krupp: "Ich glaube, wir sind sehr bodenständig und den Spielern ist klar, wie schwer die Aufgabe ist, die auf uns in der Slowakei zukommt". Wie jedes Jahr geht es für die deutsche Auswahl darum, die Zwischenrunde zu erreichen und damit nicht gegen den Abstieg spielen zu müssen.

Das Programm in der slowakischen Hauptstadt Bratislava hat es in sich. "Wir haben zunächst zwei sehr schwere Gegner: Russland ist WM-Favorit, die Slowaken als Gastgeber stufe ich genauso stark ein", sagt Krupp. "Von daher müssen wir im Spiel gegen Slowenien punkten." Die dritte Partie ist demnach so etwas wie ein kleines Endspiel für Deutschland. dpa

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