Basketball Wenn Basketball Schule macht

Theley · Basketball ist im Kreis St. Wendel eine Randsportart. Ob sich das nun ändert? Die Gemeinschaftsschule Theley kooperiert mit dem Bundesligisten Saarlouis Royals. Drei Wochen lang betreuen zwei Profi-Spielerinnen Workshops an der Schule.

 Die Royals-Spielerinnen Fee Zimmermann und Jessica Kovatch (hinten, von links) geben den Schülern beim Schnuppertraining Tipps.

Die Royals-Spielerinnen Fee Zimmermann und Jessica Kovatch (hinten, von links) geben den Schülern beim Schnuppertraining Tipps.

Foto: B&K/Bonenberger/

Immer wieder werfen sich die Schüler in der Theleyer Sporthalle die Basketbälle zu und versuchen, sie in dem 3,05 Meter über dem Boden hängenden Korb zu versenken. „Stopp“, sagt Fee Zimmermann plötzlich und korrigiert die Wurfhaltung bei einer Schülerin.

Die 25-Jährige spielt für die Saarlouis Royals in der Basketball-Bundesliga, was man ihr wegen der Körpergröße von nur 1,66 Metter auf den ersten Blick gar nicht unbedingt zutraut. „Go“, ruft Jessica Kovatch (22). Die US-Amerikanerin ragt mit ihrer Länge von 1,75 Metern aus einer anderen Nachwuchsgruppe heraus. Beide Bundesliga-Akteurinnen leiten seit Montag über einen Zeitraum von drei Wochen einen Basketball-Workshop an der Theleyer Gemeinschaftsschule.

„Das ist so cool, dass sie überhaupt gekommen sind“, schwärmt die zwölfjährige Angelina. Zweimal pro Woche werden die beiden Profi-Spielerinnen mehr als 50 Schülern aus vier Klassenstufen das Basketballspielen näherbringen und Tricks und Kniffe verraten. „Mit Spaß sollen die Kinder den Basketballsport kennenlernen und dazu vermitteln wir die Grundlagen“, erklärt Zimmermann, die einst selbst an einer Basketball-Schul-AG teilgenommen hat.

Kovatch gibt dann bei einer Passübung in der sportartspezifischen Sprache Englisch vor: „Throw the ball to your partner.“ Die Kinder sollen den Ball zu ihren Spielpartnern werfen. Das Training mit den Schülern findet die US-Amerikanerin toll. „Im Alter von fünf Jahren habe ich mit dem Basketball angefangen und bin schließlich über das College in New Jersey nach Saarlouis gekommen“, berichtet Kovatch.

Zwischendrin zeigen die Profis, wie mit dem Ball gedribbelt wird, und teilen zum Abschluss zwei Teams für ein Spielchen ein. „Das Korbwerfen war schwierig, alles andere habe ich gekonnt“, ist der zwölfjährige Jameel begeistert von der Übungsstunde. Und seine Mitschülerin Angelina ergänzt: „Ich finde es sehr gut, dass sie uns alles beibringen wollen.“

Henning Heintz, Konrektor an der Theleyer Modellschule Talentförderung Sport, meint dazu: „Sport ist ein wichtiger Teil des Inklusionskonzeptes, um für jeden Schüler den richtigen Impuls zu entwickeln.“ Mit den Saarlouis Royals läuft der Kooperationsvertrag zunächst über drei Wochen. „Ich hoffe, dass es nicht nur bei dem Kick-off bleibt und wir im nächsten Jahr an der Schule eine Basketball-AG hinbekommen“, schaut Heintz voraus.

Der Bundesligist aus Saarlouis betreut saarlandweit elf Schulprojekte. „Es ist das erste Mal, dass wir im Landkreis St. Wendel einen Workshop anbieten“, teilt Udo Wolf, Beirat für Schulprojekte, mit. Jede Spielerin aus dem Bundesligateam, so Zimmermann, betreue davon verschiedene Projekte. „Im Kreis St. Wendel ist der Basketball nicht so präsent, vielleicht können wir durch das Training mit den Kindern die Sportart wieder etwas populärer machen“, hofft Zimmermann.

Neben Fußball, Handball, Triathlon und Mountainbike hat die Gemeinschaftsschule ihr Angebot – wenn auch nur temporär – nun mit einer weiteren Sportart erweitert. „Noch ist Basketball kein Schwerpunkt, aber wir wollen unser Sportkonzept so breit wie möglich aufstellen“, so der Plan des Konrektors. Bei der Umsetzung setzt er dabei auch auf Hilfe durch externe Partner – wie beispielsweise die Profis der Royals oder den Ex-Handballnationalspieler Jürgen Hartz.

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