Geht Kapitän Marco Schmit von Bord?

Neunkirchen. Marco Schmit vom Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen stellt sich dieser Tage eine Frage, die er sich in den vergangenen Jahren nicht gestellt hat. Die Frage, ob er das Trikot der Hüttenstädter auch in der nächsten Saison tragen wird. Der Abwehrspieler hält seinem Verein seit 19 Jahren die Treue

 Der Kapitän vor dem Absprung: Urgestein Marco Schmit erwägt einen Weggang von Borussia Neunkirchen. Foto: Ruppenthal

Der Kapitän vor dem Absprung: Urgestein Marco Schmit erwägt einen Weggang von Borussia Neunkirchen. Foto: Ruppenthal

Neunkirchen. Marco Schmit vom Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen stellt sich dieser Tage eine Frage, die er sich in den vergangenen Jahren nicht gestellt hat. Die Frage, ob er das Trikot der Hüttenstädter auch in der nächsten Saison tragen wird.

Der Abwehrspieler hält seinem Verein seit 19 Jahren die Treue. Als B-Jugendlicher trug er erstmals das Trikot der Borussia - nun ist er 33 Jahre alt. Er führt die Mannschaft seit Jahren als Kapitän aufs Feld und war aus der Innenverteidigung nicht wegzudenken. Doch sein Abschied scheint in diesen Tagen so wahrscheinlich wie nie. "Ich verhandle mit mehreren Vereinen. Meine Zukunft ist offen", sagt Schmit.

In den vergangenen Wochen hat die Institution Marco Schmit nicht wenige Kratzer abbekommen. Unter Trainer Kurt Knoll, der bereits vierte Trainer der Borussia in dieser Saison nach Heinz Histing, Yilmaz Örtülü und Heinz Henkes, kommt Schmit nicht mehr wie gewohnt zum Zug. In den vier Oberliga-Partien diesen Jahres stand das Borussen-Urgestein erst einmal in der Startformation. Gegen Köllerbach und Wirges schmorte er über 90 Minuten auf der Bank, gegen Zweibrücken stand er unter den ersten Elf und musste nach 28 Minuten verletzt vom Platz. Zuletzt im Derby gegen die SV Elversberg II spielte er nur die zweite Halbzeit. Glücklich scheint Schmit mit seiner Situation nicht zu sein. Der 33-Jährige sagt: "Natürlich ist man frustriert und verärgert, wenn man nicht spielt. Ich bin nicht zufrieden." Doch Schmit ergänzt: "Der Trainer hat mir gesagt, dass er auf mich bauen will."

Auf ihn gebaut hat Knoll am vergangenen Dienstag beim 2:0-Sieg im Saarlandpokal-Halbfinale beim Verbandsligisten VfB Theley - und zwar von Beginn an. Doch nicht wie gewohnt in der Innenverteidigung, sondern im rechten Mittelfeld. "Ich denke, ich habe die Position ganz gut gespielt. Man spielt eben dort, wo einen der Trainer aufstellt", erklärt Schmit, den auch die Gesamtsituation der Borussia unglücklich macht. "Es ist in dieser Saison viel schief gelaufen - mit den Trainern und dem Vorstand. Das spiegelt sich momentan in der Tabelle wider", sagt er und ergänzt: "Bei der Borussia sind wir es gewohnt, vorne mitzuspielen. Wir sind mit hohen Ansprüchen in die Saison gestartet. Das ist bisher nicht rübergekommen. Natürlich ist man da traurig."

Nun zähle es aber, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um sich aus dem Tabellenkeller endgültig wieder zu befreien. Die nächste Gelegenheit bietet sich für die Borussia am kommenden Samstag in der Auswärtspartie bei der SG Betzdorf. Dann vielleicht auch wieder mit einem Kapitän Marco Schmit in der Startelf. Dies wird sich spätestens beim Anstoß um 15.30 Uhr zeigen. Doch wie Schmit die Frage nach seiner Zukunft beantworten wird - das hängt sicher nicht von diesem einen Spiel ab.

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