Gefühlter K.o. im Abstiegskampf

Fürth. Ganze neun Punkte hat Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth nach 19 Spieltagen in der Fußball-Bundesliga ergattert. Mit dieser mageren Ausbeute nach etwas mehr als der Hälfte der Saison konnte sich in der 50-jährigen Liga-Historie noch keine Mannschaft vor dem Abstieg retten. Das 0:3 gegen den FSV Mainz 05 löste beim Tabellenletzten Spuren von Resignation aus

Fürth. Ganze neun Punkte hat Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth nach 19 Spieltagen in der Fußball-Bundesliga ergattert. Mit dieser mageren Ausbeute nach etwas mehr als der Hälfte der Saison konnte sich in der 50-jährigen Liga-Historie noch keine Mannschaft vor dem Abstieg retten. Das 0:3 gegen den FSV Mainz 05 löste beim Tabellenletzten Spuren von Resignation aus. Der frustrierte Trainer Mike Büskens war derart demoralisiert, dass es sich wie der vorzeitige K.o. im Abstiegskampf der Bundesliga anfühlte. "Das Schlimme ist, dass wir hier in Fürth über zweieinhalb Jahre wahnsinnig viel Energie investiert haben, um Bundesliga zu erleben. Und es ist schade, dass wir das jetzt ein Stück weit aufs Spiel setzen", klagte Büskens. Der 44-Jährige gab zu, dass er gerade seine "sportlich schwierigste Situation" als Trainer erlebt.

Büskens vermisst Mut

Am zweiten Spieltag war den Fürthern in Mainz der historische erste Bundesligasieg gelungen (1:0). Beim Rückspiel sollte im zehnten Versuch endlich auch der erste Heimsieg folgen. Doch Adam Szalai (53./84. Minute) sowie Yunus Malli (65.) stürzten die Franken in eine "Katastrophensituation", wie Abwehrspieler Thomas Kleine stöhnte. Büskens vermisste in dem Schlüsselspiel Courage: "Ich habe in der Halbzeit auf die Tafel geschrieben, dass wir Mut brauchen." Und was geschah? "Du kassierst in der zweiten Halbzeit drei Tore, und das tut weh bei der Bedeutung des Spiels", sagte er niedergeschlagen. Jeder müsse sich jetzt hinterfragen, mahnte Büskens nach der Pleite.

Das dürfte auch für die TSG 1899 Hoffenheim gelten, die nach dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt vom drittletzten Platz hinter den FC Augsburg (0:0 gegen Schalke) auf den vorletzten Rang rutschte. Das Team des neuen Trainers Marco Kurz kassiert zu viele Gegentore bei Standardsituationen. Kurz hat immer wieder auf die Schwäche hingewiesen, Zuordnungen besprochen und vollste Konzentration gefordert. Umsonst: Das entscheidende 1:2 in Frankfurt fiel nach einem Eckball - bereits der 18. Gegentreffer nach einer Standardsituation. So scheint für den Krisenclub die Relegation das Höchste der Gefühle zu werden. Der Traum vom direkten Klassenverbleib scheint begraben.

Hoffenheim weist die Bilanz eines Absteigers auf. Der Vorletzte hat nur eines der vergangenen 14 Spiele gewonnen und wartet seit neun Partien auf einen Sieg. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt schon acht Zähler. Kurz stellte trotz alledem großen Optimismus zur Schau: "Es ist nicht der Zeitpunkt, um aufzugeben. Das wäre Quatsch. Wir schaffen das!"

Hoffenheim sucht Torjäger

So muss Mäzen Dietmar Hopp vor dem Ende der Transferperiode am 31. Januar wohl noch einmal in seinen Geldbeutel greifen. Es soll ein Torjäger her, der den Namen auch verdient hat. "Wenn man unsere Chancen sieht, dann wünscht man sich schon jemanden, der die Tore macht", sagte Manager Andreas Müller: "Wir haben noch fünf, sechs Tage Zeit, um darüber nachzudenken."

Nachdenken müssten die Hoffenheimer eigentlich erneut über Tim Wiese. Der frühere Nationaltorhüter hinterließ wieder keinen guten Eindruck. Nachdem Kevin Volland die Eintracht-Führung durch Martin Lanig (35.) ausgeglichen hatte (65.), flog Wiese nach einer Ecke orientierungslos durch seinen Torraum. Stefan Aigner bedankte sich mit dem Siegtor (67.). sid/dpa

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