Gefährliches Zündeln

Gelsenkirchen. Vor dem Sicherheitsgipfel der Deutschen Fußball Liga am 12. Dezember haben Befürworter einer härteren Gangart gegenüber einigen Fan-Gruppen neue Argumente erhalten. Trotz des Verbots haben Fans in den Stadien in Gelsenkirchen und Düsseldorf bengalische Feuer abgebrannt. Erstmals wurde in der Schalker Nordkurve gezündelt

Gelsenkirchen. Vor dem Sicherheitsgipfel der Deutschen Fußball Liga am 12. Dezember haben Befürworter einer härteren Gangart gegenüber einigen Fan-Gruppen neue Argumente erhalten. Trotz des Verbots haben Fans in den Stadien in Gelsenkirchen und Düsseldorf bengalische Feuer abgebrannt.Erstmals wurde in der Schalker Nordkurve gezündelt. "Unsere Fans haben mit ihren Gesängen die richtige Antwort gegeben. Sie haben damit deutlich gemacht, dass sie mit dieser Aktion nicht einverstanden sind", sagte Schalke-Manager Horst Heldt, der von einer gefährlichen Aktion sprach. Diese ging am Samstag von einer dem Bundesligisten bekannten Ultra-Gruppierung vor Beginn der zweiten Halbzeit des Spiels Schalke 04 gegen Eintracht Frankfurt (1:1) aus. Schiedsrichter Günter Perl konnte das Spiel nach der Pause erst mit Verspätung anpfeifen, weil 20 Bengalos auf der Tribüne entflammt und Werbebanner in Brand gesetzt wurden. Die Aktion wurde von den restlichen Fans mit einem Pfeifkonzert quittiert. "Ihr seid scheiße wie der BVB!" und "Wir sind Schalker und ihr nicht", ertönten es zudem in der Arena.

Die Polizei konnte die Täter identifizieren. Es gab Festnahmen, gegen 60 Personen wurde ein Strafverfahren eingeleitet. So eine Aktion "ist absolut zu verurteilen", sagte Heldt: "Selbstverständlich ist das nicht harmlos, sondern verantwortungslos, Bengalos im Stadion zu zünden, weil die Gesundheit Unbeteiligter gefährdet wird."

Die Aktion am Samstag in Gelsenkirchen hatte offenbar den Hintergrund, dass die Ultras auf sich aufmerksam machen wollten, ehe sie ein Stadionverbot erwartet. Denn voraussichtlich in der kommenden Woche werden mehr als 100 Mitglieder dieser Ultra-Gruppierung wegen Ausschreitungen beim Revierderby am 20. Oktober bei Borussia Dortmund (2:1) Stadionverbote erhalten. Schon vor der Partie hatten sie mit Plakaten auf ihre Situation aufmerksam gemacht: "Wir werden nie so sein. Ihr kriegt uns niemals klein".

Schon am vergangenen Freitagabend war beim Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und dem Hamburger SV (2:0) im Gäste-Fanblock gezündelt worden. Dabei ging auch ein Transparent mit der Aufschrift "Lasst uns ein Spiel spielen" in Flammen auf. Die Feuerwehr musste löschen. dpa

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