Geduld - trotz knapper Zeit

Saarlouis. Mag man es, wie Trainer Andre Gulbicki "Exekutor", wie Peter Nielsen selbst "Bomber" oder ganz einfach Torjäger nennen. Fest steht: Peter Nielsen ist nichts davon. "Ich bin eher der Vorbereiter für die anderen", sagt der 24-jährige Neuzugang des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis

Saarlouis. Mag man es, wie Trainer Andre Gulbicki "Exekutor", wie Peter Nielsen selbst "Bomber" oder ganz einfach Torjäger nennen. Fest steht: Peter Nielsen ist nichts davon. "Ich bin eher der Vorbereiter für die anderen", sagt der 24-jährige Neuzugang des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. Oder anders ausgedrückt - und da unterscheidet sich Gulbicki wieder in der Wortwahl: "Er ist manchmal zu lieb zu seinen Mitspielern." Doch bei der entscheidenden Frage sind sich Gulbicki und Nielsen sogar vollkommen einig: "Es dauert noch, bis es richtig läuft."

Denn gerade seine Stärken sind es, die den Dänen in seinen beiden ersten Spielen für die HGS noch hemmten. Er lebt von den Kombinationen, vom blinden Verständnis mit seinen Mitspielern - Dinge, die nach weniger als einer Woche mit der Mannschaft noch nicht funktionieren können. "Aber im Training merkt man, dass er uns weiterhelfen kann", sagt Rechtsaußen - und damit planmäßiger Nebenmann Nielsens - Sven-Malte Hoffmann. Und so verliert sich Nielsen auf dem Feld noch zu häufig in der Suche nach Laufwegen. Den Kopf nach vorne geneigt, hetzt sein Blick hinter den kräftigen Augenbrauen hervor über das Spielfeld. Immer versucht, sich und seine Mitspieler zu verorten - bisher meist vergeblich. Doch nach dem Spiel weicht die Anspannung wieder seiner zurückhaltenden Art: "Ich denke, ich kann mit meiner Routine viel helfen und Ruhe ins Spiel bringen." Denn trotz seiner erst 24 Jahre bringt er die Erfahrung von 170 Erstliga-Spielen in Dänemark und Polen mit. Erfahrung, die Saarlouis dringend braucht.

Noch fehlt aber vor allem die Abstimmung mit seinen Nebenleuten in der neu formierten Abwehr, die im Pokalspiel gegen Wermelskirchen (30:29) nur selten über gute Ansätze hinaus kam - zumal der neue Mann vor der Abwehr, Philipp Kessler, früh verletzt ausfiel. Gulbicki fordert Geduld: "Die Abstimmungsprobleme sind doch normal, aber der Einsatz hat gestimmt. Man sollte das nicht so kritisch betrachten, sondern die positiven Aspekte sehen. Hätten wir gegen Korschenbroich so gespielt, hätten wir gewonnen." Doch viel Zeit haben die neue Abwehr und Peter Nielsen nicht. Am Samstag gegen den Tabellenvierten Concordia Delitzsch (19.30 Uhr, Stadtgartenhalle) ist kein Raum mehr für Abstimmungsprobleme - die Experimentierphase muss nach nur einer Woche beendet sein. jbö

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