Gedränge auf ganz hohem Niveau

Dortmund. Für den großen Showdown stehen bereit: Der aktuell unschlagbar scheinende deutsche Rekordhalter, der Olympia-Dritte, der deutsche Freiluft-Meister der vergangenen drei Jahre und noch drei Athleten, die die EM-Norm erfüllt haben. Der Stabhochsprung der Männer mit Björn Otto, Raphael Holzdeppe, Malte Mohr und Co

 Björn Otto ist der überragende deutsche Leichtathlet der vergangenen Monate. Der Stabhochspringer hat bei den nationalen Titelkämpfen in Dortmund aber auch große Konkurrenz. Foto: Murat/dpa

Björn Otto ist der überragende deutsche Leichtathlet der vergangenen Monate. Der Stabhochspringer hat bei den nationalen Titelkämpfen in Dortmund aber auch große Konkurrenz. Foto: Murat/dpa

Dortmund. Für den großen Showdown stehen bereit: Der aktuell unschlagbar scheinende deutsche Rekordhalter, der Olympia-Dritte, der deutsche Freiluft-Meister der vergangenen drei Jahre und noch drei Athleten, die die EM-Norm erfüllt haben. Der Stabhochsprung der Männer mit Björn Otto, Raphael Holzdeppe, Malte Mohr und Co. verspricht an diesem Wochenende der Höhepunkt bei den deutschen Hallen-Meisterschaften der Leichtathleten in Dortmund zu werden. In keiner anderen Disziplin ist die Leistungsdichte zu Beginn des Jahres derart groß.

"Das bringt dem Stabhochsprung eine hohe Aufmerksamkeit, aber auch der gesamten Leichtathletik", meint der zuständige Bundestrainer Jörn Elberding. Denn es geht am Sonntag von 14 Uhr an nicht nur um den deutschen Meistertitel, sondern auch um maximal drei Plätze im Aufgebot für die Hallen-EM nur eine Woche später. Wer sich in Dortmund durchsetzt, wird in Göteborg fast schon automatisch als einer der aussichtsreichsten Herausforderer von Olympiasieger Renaud Lavillenie aus Frankreich gelten. "Eine hohe Leistungsdichte haben wir schon immer gehabt. Der Unterschied ist, dass wir jetzt auch international um die Medaillen springen", sagt Elberding.

Sein großer Favorit ist Rekordmann Björn Otto. Der Olympia-Zweite hat in dieser Hallensaison bereits 5,90 Meter übersprungen und sechs von sieben Meetings gewonnen. Der 35-Jährige ist der Einzige, der sein Ticket für Göteborg schon so gut wie sicher hat. "Er sticht im Moment so heraus, dass man bei ihm nicht lange überlegen muss", bestätigt Elberding.

Geschenkt bekommen wird Otto seinen dritten deutschen Hallen-Titel allerdings nicht. Der EM- und Olympia-Dritte Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken ist mit seinen 23 Jahren noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung. Und auch die Leverkusener Hendrik Gruber, Tobias Scherbarth sowie Karsten Dilla haben die Qualifikationsnorm von 5,65 Meter für die EM bereits erfüllt. Bleibt noch ein weiterer Athlet, den Elberding die "Wundertüte" unter den deutschen Springern nennt: Malte Mohr, der insgesamt fünfmalige deutsche Meister in der Halle und im Freien.

Es ist noch nicht lange her, da besiegte der 26-Jährige seinen Rivalen Otto fast mühelos. 2010 wurde er Zweiter bei der Hallen-WM. Das war die Zeit, in der vor allem Mohr als stärkster Konkurrent von Lavillenie galt. Im vergangenen Jahr wurde der Wattenscheider aber von Otto und Holzdeppe verdrängt, wofür es laut Elberding gleich zwei Erklärungen gab: zum einen jene Probleme, die einige Verletzungen und die Veränderung seines Anlaufs mit sich brachten. Und zum anderen das Phänomen, dass Mohr zwar ein großes Potenzial besitzt, das aber "noch nicht konstant genug gezeigt hat", wie der Bundestrainer sagt: "Aber die Erfolge von Björn Otto und Raphael Holzdeppe sind ein Riesen-Ansporn für Malte, sich wieder durchzusetzen." dpa

Auf einen Blick

Christian Reif vom LC Rehlingen führt die Gruppe saarländischer Athleten bei der Hallen-DM in Dortmund an. Reif, der in der Hallensaison schon 8,00 und 8,01 Meter gesprungen ist, geht als Favorit in den Weitsprung-Wettbewerb. Für die DM gemeldet sind außerdem die Rehlinger Annett Horna (1500 Meter), Philipp Stief (1500 Meter), Martin Jasper (Dreisprung) sowie Lisa Schorr (60 Meter) und Jenna Pletsch (60 Meter Hürden) vom SV schlau.com Saar 05 und Aline Krebs vom LAZ Saarbrücken (800/1500 Meter). red

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