1. FC Saarbrücken Ganz viel Respekt vor Freiburg II

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken empfängt morgen den einzigen Gegner, gegen den er bisher in dieser Saison verloren hat.

 Nach der einzigen Saisonniederlage in Freiburg hatte FCS-Trainer Dirk Lottner Redebedarf. Jetzt steigt das Rückspiel. Danach möchte Lottner diesmal eine positivere „Manöverkritik“ machen.

Nach der einzigen Saisonniederlage in Freiburg hatte FCS-Trainer Dirk Lottner Redebedarf. Jetzt steigt das Rückspiel. Danach möchte Lottner diesmal eine positivere „Manöverkritik“ machen.

Foto: Andreas Schlichter

Souverän führt der 1. FC Saarbrücken die Fußball-Regionalliga Südwest an. Der Vorsprung auf Verfolger Mannheim ist mehr als ordentlich, wobei die Waldhöfer nach dem 3:0-Heimsieg am Mittwoch im Nachholspiel gegen die Stuttgarter Kickers bis auf neun Punkte herangekommen sind. Auf Kickers Offenbach (ein Spiel weniger als der FCS) und den ersten Nicht-Relegationsplatz beträgt der Abstand elf Punkte. Dazu spricht die mit großem Vorsprung beste Tordifferenz für die Saarländer.

Nur ein Mal in dieser Saison ging die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner als Verlierer vom Platz. Beim 1:3 beim SC Freiburg II hatte man nie das Gefühl, als könne der FCS dieses Spiel für sich entscheiden. Freiburgs U23 war an jenem 23. August 2017 einfach die bessere Mannschaft im Möslestadion. „Mit Ausnahme der Phase zwischen der 20. und 45. Minute war unser Spiel auch da in Ordnung. Aber das war nichts wert, wenn du 3:1 verlierst“, will Lottner diesen Eindruck nicht unbedingt teilen, „Freiburg hat alle Top-Mannschaften in dieser Saison zuhause geschlagen. Das zeigt die Qualität der Freiburger, und wir sind nicht so arrogant zu sagen, dass ausgerechnet wir da dann nicht verlieren dürfen.“

Dennoch – die Fehlerquote an diesem lauen Sommerabend im Breisgau war einfach zu hoch, die Einstellung zu lasch. Die Erkenntnis, dass man trotz eines herausragenden Kaders nicht einfach so durch die Liga spazieren wird, war mit drei Punkten – zu diesem Zeitpunkt teuer – erkauft worden. „Im Nachhinein muss man sagen, dass es für unsere Entwicklung nicht schlecht war, dieses Gefühl einmal kennenzulernen. Die Ergebnisse danach zeigen ja, dass wir daraus unsere Schlüsse gezogen haben“, bestätigt Lottner.

Beim 2:2 am vergangenen Samstag gegen die SV Elversberg hat der FCS vieles richtig gemacht, war über weite Strecken der Partie die klar bessere Mannschaft. „Wir waren sehr aggressiv, hatten richtig Tempo in den Aktionen. Das Freilaufverhalten war gut, wir sind weite Wege gegangen“, so der Ex-Kölner, „ich habe nach dem Spiel die Enttäuschung in den Gesichtern der Mannschaft gesehen. Aber wir dürfen aus so einem Spiel nicht als der gefühlte Verlierer rausgehen. Darum habe ich ganz bewusst andere Worte gewählt. Ich habe außer dem Ergebnis nicht so viel Negatives gesehen.“

Die Anfangsphasen waren schwierig. In Überzahl wurde das schnelle Umschaltspiel nicht konsequent genug zu Ende gespielt. Und wenn das nicht gelingt, am Ende die Führung souveräner über die Zeit bringen – all das wird Lottner intern ansprechen. „Es war wieder eine Situation, aus der wir lernen können. Wobei ich das nicht gegen Elversberg und nicht in der 94. Minute gebraucht hätte“, sagt Lottner und lächelt: „Das ist wie Techniktraining. Gewisse Dinge musst du wiederholen, um sie zu festigen. Vielleicht haben wir das jetzt mal wieder gebraucht.“

Marlon Krause wird morgen mit Muskelfaserriss fehlen, Manuel Zeitz ist gesperrt. Dafür kommen Steven Zellner und Martin Dausch, dessen dritter Sohn Henry zu Wochenbeginn zur Welt kam, zurück.

Ein „verlorener“ Sohn wird am Samstag zurückkehren: Innenverteidiger Ivan Sachanenko, der kurz vor Ende der Wechselfrist im Sommer vom FCS zum SCF gewechselt ist. Doch spielen wird er nicht. „Ich habe einen Faserriss im Oberschenkel“, erzählt der Deutsch-Kasache, „ich wollte unbedingt spielen, aber die Physios haben abgewunken.“

13 Mal hat Sachanenko in der Freiburger Startelf gestanden, ist längst Stammkraft. Den Wechsel bereuen musste er bislang nicht. „Ich war noch nie von zuhause weg, musste ganze zwei Monate eine Wohnung suchen“, berichtet Sachanenko, „hier gibt es viele Regeln, die man beachten muss. Alle arbeiten vor und nach dem Training im Kraftraum. Es sind alles junge Spieler, die ihre Karriere noch vor sich haben.“ Der Kontakt zu seinen ehemaligen Mannschaftskollegen ist noch eng. Besonders aber zu Peter Chrappan, der mittlerweile bei Fola Esch in Luxemburg spielt. „Peter ist Familie“, sagt Sachanenko, der noch immer ein blau-schwarzes Herz hat: „Ich hoffe, dass der FCS aufsteigt. Der Verein und die Fans mussten so lange warten. Es ist an der Zeit.“

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