Ganz Bardenbach spielt verrückt

Bardenbach. Rekord: In diesem Jahr starten gleich vier saarländische Frauenfußball-Vereine in der ersten Runde des DFB-Pokals. Dabei würde der 1. FC Saarbrücken gerne da weitermachen, wo er in der vergangenen Pokalsaison aufgehört. Im April stand der FCS im Pokalfinale gegen den 1. FFC Frankfurt (1:5)

 Bardenbachs Lisa Hero (rechts) erlebt morgen ihre DFB-Pokal-Premiere. Foto: eb

Bardenbachs Lisa Hero (rechts) erlebt morgen ihre DFB-Pokal-Premiere. Foto: eb

Bardenbach. Rekord: In diesem Jahr starten gleich vier saarländische Frauenfußball-Vereine in der ersten Runde des DFB-Pokals. Dabei würde der 1. FC Saarbrücken gerne da weitermachen, wo er in der vergangenen Pokalsaison aufgehört. Im April stand der FCS im Pokalfinale gegen den 1. FFC Frankfurt (1:5). Jetzt müssen die Blau-Schwarzen in der ersten Runde am Samstag um 15 Uhr beim Hessenligisten VfR Limburg ran. Auswärts müssen auch die beiden anderen saarländischen Zweitligisten antreten. Der FSV Jägersburg spielt am Sonntag um 13 Uhr bei Fortuna Köln, der SV Dirmingen gastiert um 15.30 Uhr beim Südwest-Regionalligisten SV Göcklingen.

Einziger Club mit Heimrecht ist der SV Bardenbach. Er empfängt am Samstag um 16 Uhr Zweitligist SC Sand. Und alle fiebern dem Spiel entgegen. "Das ganze Dorf ist verrückt, so was gab's in Bardenbach noch nie", sagt Trainer Thorsten Thome. In dem Hochwald-Örtchen gibt es seit zehn Jahren eine Frauen-Abteilung mit 80 Mitgliedern. Begonnen hatte alles in der Bezirksliga. Mittlerweile spielt der SV in der Verbandsliga und qualifizierte sich durch den 3:2-Finalsieg im Saarlandpokal gegen den FC Elm erstmals für den DFB-Pokal.

"Bei gutem Wetter rechnen wir mit 500 bis 600 Zuschauern", hofft Abteilungsleiter Rainer Schmitt. Mit Plakaten und Funkspots rührte der Club die Werbetrommel. Thome verspricht: "Wir werden uns nicht verstecken, das können wir gar nicht. Wir werden nach vorne spielen."

Dabei helfen soll Stürmerin Nadine Dillenburger. Nach sechs Jahren in der Bundesliga und der 2. Liga beim 1. FC Saarbrücken kehrte die Arzthelferin aus beruflichen Gründen wieder zu ihrem Heimatverein zurück. "Nadine ist das erste Mädel, das in Bardenbach Fußball gespielt hat. Bei manchen Pässen mit ihren alten Mitspielerinnen ist es so, als wäre sie nie weg gewesen", sagt Thome, der sie als Spielgestalterin einsetzt. Zudem hat der Verein durch eine Kooperation mit dem chinesischen Fußballverband drei chinesische Talente in seinen Reihen, von denen aber wohl nur die 18-jährige Tang Ying spielen wird. Und auch wenn der Punktspiel-Auftakt mit 2:3 beim SV Dirmingen II vergeigt wurde, das Ziel für Bardenbach lautet ganz klar Aufstieg in die Regionalliga. Und sollte es tatsächlich mit dem Pokalcoup klappen, "hätte ich gerne in der zweiten Runde Frankfurt", meint Abteilungsleiter Schmitt lachend. raps

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