„Galaktisches Durcheinander“

Cadiz · Blamage für Real Madrid und besonders für Trainer Rafael Benitez: Er setzte beim 3:1-Sieg in Cadiz den nicht spielberechtigten Russen Dennis Tscheryschew ein. Die Königlichen dürften nun aus dem Pokal ausgeschlossen werden.

Beißender Spott, viel Häme und eine Menge Ärger: Mit einem peinlichen Fehler hat sich der ohnehin in der Kritik stehende Trainer Rafael Benitez bei Real Madrid noch mehr in die Schusslinie gebracht. Der 55-Jährige ist nach der Pokalposse von Cadiz und dem sportlich unbefriedigenden Saisonverlauf bei den Königlichen praktisch zum Abschuss freigegeben.

Zwar setzte sich der spanische Fußball-Rekordmeister im Viertrunden-Hinspiel des spanischen Pokals beim Drittligisten FC Cadiz mit 3:1 (1:0) durch, doch dieser Pflichtsieg wird wertlos bleiben. Denn Benitez nominierte den Russen Dennis Tscheryschew für die Startformation, obwohl der 24-Jährige nach drei Gelben Karten in der vergangenen Saison im Pokal gar nicht spielberechtigt war.

"Benitez, schau mal auf Twitter ", spotteten Cadiz-Fans schon während der Partie. Und Tageszeitungen kippten am Morgen danach gleich eimerweise Häme über Benitez aus. "Benitez ist die Witznummer von Cadiz ", hieß es bei "As". "Marca" schlug in die gleiche Kerbe: "Ein Drittligist lacht über Benitez und Real." Die italienische Zeitung "Gazzetta dello Sport" titelte von einem "galaktischen Durcheinander bei Real".

Weder Benitez noch der Spieler selbst wussten angeblich, dass Tscheryschew als Ausleihspieler beim FC Villarreal drei Mal verwarnt worden war. "Weder Villarreal noch der Verband haben uns gewarnt", sagte der konsternierte Trainer nach der Partie mit weinerlicher Stimme und der Attitüde eines Beleidigten.

Tscheryschew gelang sogar der Führungstreffer für die Gäste, ehe er in der 46. Minute ausgewechselt wurde. "Um unseren guten Willen zu demonstrieren", sagte Benitez nach der Partie.

Nützen wird es nichts. Cadiz legte fristgerecht Einspruch gegen die Wertung der Partie ein und dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch ohne Rückspiel das Achtelfinale im Königspokal erreichen. Erst im September war Zweitligist CA Osasuna wegen eines ähnlichen Fauxpas mit sofortiger Wirkung aus dem Wettbewerb verbannt worden. Zu früh gefreut: Real Madrids Profi Dennis Tscheryschew bejubelt sein Tor zum 1:0. Foto: Quicler/afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort