Einige verteufeln ihn, einige wollen ihm zumindest eine Chance geben, wiederum andere befürworten seine Einführung. Die Rede ist von Futsal, der von der Fifa präferierten Form des Hallenfußballs. Vor Beginn dieser Hallenrunde gab der Saarländische Fußballverband (SFV) bekannt, dass auch bei uns ab kommendem Winter nach einem DFB-Beschluss in der Halle nur Futsal gespielt werden darf (die SZ berichtete).

Seitdem wird in der Fußball-Szene heiß über Futsal diskutiert. "Es gibt sowohl positive wie auch negative Stimmen", berichtet SFV-Spielleiter Adalbert Strauß von seinen bisherigen Erfahrungen: "Ich denke, es ist noch viel Informationsarbeit nötig." Deshalb will der Verband alle Vereine auf den anstehenden Winter-Arbeitstagungen noch mal ausführlich über Futsal informieren.

Vor allem viele Turnier-Veranstalter von Masters-Qualifikations-Turnieren lehnen die neue Variante ab. "Von Futsal halte ich nicht viel. Ich weiß nicht, ob sich der SFV mit dessen Einführung einen Bärendienst erweist", sagt beispielsweise Josef Jäckel, der Vorsitzende der FSG Schmelz-Limbach, die gleich zwei Masters-Qualifikations-Turniere ausrichtet (das Turnier des 1. FC Schmelz und das Turnier des SV Limbach-Dorf).

Die Vereins-Verantwortlichen befürchten, dass weniger Mannschaften für Futsal-Turniere melden und dass weniger Zuschauer kommen. So waren etwa bei den vom FV Diefflen ausgerichteten Futsal-Saarlandmeisterschaften im vergangenen Winter nur etwas mehr als 100 Besucher in der Halle. Beim wenige Wochen zuvor an gleicher Stätte ausgetragenen Masters-Qualifikations-Turnier des FV Diefflen waren es an drei Tagen insgesamt 850.

Ralf Jung, den Vorsitzenden Sport des amtierenden Futsal-Südwestmeisters aus Diefflen, stört vor allem die Vorgehensweise des DFB und des SFV. "Mir gefällt nicht, dass uns gesagt wird, wir müssen jetzt Futsal spielen. Uns wird von oben herunter befohlen, wie wir am glücklichsten werden. Dabei sollte eigentlich die Mitbestimmung der Vereine gerade im Amateursport beachtet werden."

Nach eigenen Angaben könnten sich einige Vereine auch vorstellen, im kommenden Winter eine vom SFV abgekoppelte Turnier-Serie, in der nach herkömmlichen Hallenfußball-Regeln gespielt wird, zu organisieren. Aber würde der Verband so etwas überhaupt tolerieren. Oder eine solche Serie doch eher sanktionieren? "Darüber haben wir im Vorstand noch nicht gesprochen. Von den Vereinen ist mit dieser Idee noch niemand auf uns zugekommen", erklärt Strauß dazu.

Aber Futsal hat auch Befürworter. "Der Futsal ist positiver, als ihn viele darstellen", sagt etwa Klaus Koch, der gemeinsam mit Heinz Woll die SFV-Futsal-Auswahl trainiert. "Im Futsal werden die Handlungsschnelligkeit, die Technik und das Zweikampfverhalten besser geschult. Und das bringt die Spieler auch draußen auf dem Platz weiter", sagt Koch.

Für Fußballer wird es ab dem kommenden Winter auch möglich sein, in der Hallenrunde in einem anderen Verein als auf dem Feld aufzulaufen. "Es gibt einen extra Pass für den Futsal, der dann nur für die Hallenrunde gilt", berichtet Strauß. Auch die Gründung neuer Vereine, die ausnahmslos Futsal spielen, lassen die Statuten zu.

Wer sich selbst ein Bild machen will: Die nächsten Futsal-Saarlandmeisterschaften finden am 7. Februar in der Halle am Gymnasium in Illingen statt. Der Sieger qualifiziert sich für die Südwestmeisterschaften und deren Sieger dann für den DFB-Futsal-Cup.