Fußball Der Käpt’n sagt: „Ich will die Schale!“

Wadrill-Sitzerath · Tobias Müller hat mit seiner SG Wadrill die Meisterschaft fest im Blick.

  Mannschaftskapitän Tobias Müller vom FC Wadrill (rot), hier gegen Christian Schönberger (SV Hülzweiler) macht eine klare Ansage.   Foto: Dirk Guldner

Mannschaftskapitän Tobias Müller vom FC Wadrill (rot), hier gegen Christian Schönberger (SV Hülzweiler) macht eine klare Ansage. Foto: Dirk Guldner

Foto: Dirk Guldner - guldner.de

Viele Trainer, Spieler und Verantwortliche, die mit ihren Teams in der Winterpause an der Tabellen-Spitze stehen, halten sich bedeckt, wenn das Wort Meisterschaft erwähnt wird. Tobias Müller, der Torjäger der SG Wadrill-Sitzerath, aktuell Tabellenführer der Fußball-Landesliga West, ist da anders gestrickt. Der Führende der Torjägerliste (22 Treffer) macht der Konkurrenz eine klare Ansage: „Wir wollen Meister werden!“

Der 27-Jährige, der seit sechs Jahren für die SG Wadrill spielt, beweist Jahr für Jahr seine Treffsicherheit. Seit der Saison 2014 geht Müller, der zuvor zwei Jahre in Losheim spielte, für die Hochwälder auf Torejagd. 2015/16 stieg die SG in die Landesliga auf, Müller steuerte zum Titel satte 30 Tore bei.

Es wären sicher noch mehr Treffer in seiner Laufbahn geworden, hätten schwere Verletzungen den Stürmer nicht mehrmals ausgebremst. „Nach der Verletzung 2017, die mich lange außer Gefecht setzte, hatte ich alle Lust verloren, und ich dachte sogar ans Aufhören“, blickt Müller zurück.

Nur gut, dass Tobias Erfurt, der die zweite Mannschaft der SG trainiert, den Stürmer damals überzeugte, die Schuhe nicht an den Nagel zu hängen und ihn zu Einsätzen in der Reserve überredete. Schnell war die Lust wieder geweckt – und Müller wieder im Spiel. Auch in der laufenden Saison trifft Müller, wie er will, hat schon 22 Tore erzielt, darunter sieben Mal das 1:0. Er ist der Mann für die wichtigen Tore.

Vor der Winterpause haben die Wadriller eine Serie von neun Siegen in Folge hingelegt. Dafür hat der Stürmer eine plausible Erklärung. „Nach unserem Katastrophen-Spiel in Bous (1:2-Niederlage, Anm. d. Red.), haben wir uns zusammengesetzt, uns ausgesprochen und zu uns selbst gesagt, dass wir das besser können. Danach sind wir zu einer Einheit geworden, in der jeder für jeden alles gibt.“

Auch zum Thema Meisterschaft kommt vom Torjäger eine klare Kante. „Wir wollen den Titel, sind stark und selbstbewusst. Schon im März kann meiner Meinung nach eine Vorentscheidung fallen, denn wir spielen da in Hostenbach und in Weiskirchen. Doch wir fahren selbstbewusst dahin, die Hosen haben wir mit Sicherheit nicht voll.“

Müller arbeitet in Luxemburg als Wirtschafts-Prüfer, wohnt in Trier und kann nur freitags trainieren. Solange er trifft, ist das in Wadrill kein Thema. Eine hohe Meinung hat der Stürmer von Trainer Thomas Warken, der den Verein nach der Runde verlässt. „Thomas hat in den fünf Jahren, die er bei uns ist, einen tollen Job gemacht. Er hat uns als Mannschaft verbessert und nach vorn gebracht. Was gäbe es Schöneres, als ihn mit dem Titel zu verabschieden“.

Der Sportliche Leiter der SG, Rafael Weber, umschreibt seinen Torjäger mit folgenden Worten: „Tobias ist ein echter Strafraum-Stürmer, nicht unbedingt ein Kilometerfresser. Aber er ist immer da, wo es brennt, hat ein Näschen für die Situation. Um zu treffen, braucht er nicht viele Chancen.“ Der zuletzt so erfolgreiche Kader wird auch in der neuen Runde, unabhängig von der Liga, der SG treu bleiben. „Das hat bei uns Tradition, dass wir, bevor wir uns nach neuen Spielern umsehen, zuerst mal die fragen, die uns schon lange die Stange halten“, sagt Weber.

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