Fußball-saarlandliga Die jüngste Nummer eins der ganzen Liga

Hasborn · Simon Graf vom SV Hasborn ist der jüngste Torwart der Fußball-Saarlandliga. Wegen einer Sonderregelung darf Graf schon im Herrenbereich spielen, obwohl der Schlussmann erst 17 ist.

  Simon Graf kam erst Ende August von der U 19 des 1. FC Saarbrücken nach Hasborn zurück. Mittlerweile hat er sich mit starken Paraden – wie hier im Pokalspiel gegen den FCS – den Platz zwischen den Pfosten fest erobert.

Simon Graf kam erst Ende August von der U 19 des 1. FC Saarbrücken nach Hasborn zurück. Mittlerweile hat er sich mit starken Paraden – wie hier im Pokalspiel gegen den FCS – den Platz zwischen den Pfosten fest erobert.

Foto: Andreas Schlichter

Gleich bei seinem ersten Heimspiel für den Fußball-Saarlandligisten SV Hasborn stand Simon Graf im Rampenlicht. Und das hatte gleich mehrere Gründe: Als der Club am 2. Oktober im Saarlandpokal den 1. FC Saarbrücken empfing, war die Kulisse mit 1200 Zuschauern deutlich größer als bei gewöhnlichen Partien im Waldstadion. Graf stand zudem gegen seinen Ex-Club auf dem Feld.

Erst wenige Wochen zuvor war der aus Bergweiler stammende Schlussmann von der U 19 des FCS nach Hasborn gekommen. Obwohl Graf erst 17 Jahre alt ist, durfte er gegen die Regionalliga-Profis seines alten Vereins ran. Und gegen die überzeugte der Torwart mit zwei ganz spektakulären Paraden. Das knappe Aus (2:3) konnte aber auch Graf nicht verhindern.

Dennoch blickt der Schlussmann mit ein wenig Abstand gerne auf sein Heimdebüt zurück: „Das war auf jeden Fall ein brutales Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst“, erklärt der 17-Jährige. Drei Tage vor dieser Begegnung hatte Graf bei der 1:2-Niederlage des SV beim FC Homburg II sein Saarlandliga-Debüt gefeiert.

Seit diesen beiden Begegnungen ist der Schüler des St. Wendeler Arnold-Jansen-Gymnasiums die Nummer eins bei den Rot-Weißen – als jüngster Torwart in der Saarlandliga und vermutlich sogar im kompletten saarländischen Fußball-Herrenbereich. Denn eigentlich dürfen Jugendspieler erst ab 18 im Herrenbereich eingesetzt werden. Doch es gibt eine Ausnahme: Spieler der Saar-Auswahl dürfen schon ein Jahr früher bei den „Aktiven“ spielen. Da Graf dem Kader der U 19-Auswahl angehört, darf er bereits diese Saison für die erste Mannschaft auflaufen.

Vor dem Hintergrund dieser Sonderregelung verpflichtete Hasborn den Schlussmann Ende August. Denn auf der Torhüter-Position hatte der Club ein paar Probleme, nachdem die etatmäßige Nummer eins, Felix Schmelzer, nach wie vor mit einer Schulterverletzung ausfällt. Mit Fabian Schug steht zudem einer der beiden Vertreter aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht immer zur Verfügung. Deswegen saß in den ersten Saison-Begegnungen teilweise sogar der ehemalige Oberliga-Torhüter des SV, Jörg Henkes auf der Bank, obwohl der 41-Jährige seine Karriere eigentlich schon beendet hat.

Mittlerweile hat Graf den Platz zwischen den Pfosten von Pascal Blass fest erobert. Nach der Partie gegen den FCS stand der 17-Jährige auch gegen Borussia Neunkirchen (2:5) und im Derby beim VfL Primstal (0:2) im Tor.

Der Wechsel zurück nach Hasborn, wo der Schlussmann bereits bis zur D-Jugend spielte, kam für Graf aber nicht nur deshalb gerade zur rechten Zeit. „In Saarbrücken hat es für mich nicht mehr so gepasst“, sagt der Neuzugang. Dort musste sich Graf zuletzt mit einem Platz auf der Bank der U 19 begnügen. „Zudem ist Hasborn direkt vor der Haustür und so kann ich mich auch besser auf mein Abitur vorbereiten.“

Was Graf zu seinem Glück jetzt noch fehlt, ist ein Liga-Sieg mit seinem neuen Club. Bislang konnte der Schlussmann nämlich nur beim 5:1-Erfolg bei Bezirksligist SV Holz-Wahlschied im Pokal einen Sieg mit seinem Team bejubeln. Die nächste Gelegenheit, dies zu ändern, hat der 17-Jährige an diesem Samstag um 16 Uhr. Dann empfängt Hasborn den Tabellenvorletzten 1. FC Reimsbach.

„Nach vier Niederlagen in Serie wird es Zeit, mal wieder zu gewinnen“, weiß auch Graf. Denn durch die jüngsten Misserfolge in der Liga sind die Rot-Weißen aus dem gesicherten Mittelfeld der Tabelle wieder in die Abstiegsregion abgerutscht. Der SV liegt aktuell auf Rang 14. Der Drittletzte der Tabelle, die FSG Ottweiler-Steinbach, hat nur vier Punkte weniger als das Team von Trainer Pascal Bach – und zudem noch zwei Begegnungen weniger absolviert.

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