Fußball-Saarlandliga Der FV Schwalbach grüßt von der Tabellenspitze

Schwalbach · Damit hat wirklich niemand gerechnet! Abstiegskandidat Schwalbach fegt Aufstiegsanwärter SV Auersmacher mit 5:2 vom Feld.

  Schwalbachs Spieler bejubeln das 3:1 durch Felix Martin. Mit dem Sieg gegen den Favoriten sorgte der FVS für die große Überraschung des ersten Spieltags. Foto: Rup

Schwalbachs Spieler bejubeln das 3:1 durch Felix Martin. Mit dem Sieg gegen den Favoriten sorgte der FVS für die große Überraschung des ersten Spieltags. Foto: Rup

Foto: Ruppenthal

Beim Blick auf die Tabelle der Fußball-Saarlandliga rieben sich viele Fußballfans am Sonntagabend verwundert die Augen. Ganz oben steht dort nämlich der FV Schwalbach. Nachdem die Grün-Weißen zuletzt zweimal in Folge gehörig den Saisonstart verpatzten und früh am Tabellen-Ende der Liga standen, gelang Schwalbach dieses Mal ein perfekter Auftakt. Mit 5:2 setzte sich der FV am Sonntag vor 300 Zuschauern zu Hause gegen Titelkandidat SV Auersmacher durch.

Selbst FV-Trainer Dimitri Abazadze konnte es fast nicht glauben. „Einen Favoriten zu schlagen, ist nicht alltäglich“, erklärte der 47-Jährige strahlend. „Wir haben einen perfekten Tag erwischt. Es hat einfach alles gepasst.“

Zunächst hatte der FV allerdings auch in der siebten Minute ein wenig Glück, als ein Schuss von SV-Neuzugang Philipp Wunn nur an die Latte klatschte. Nachdem Auersmacher in der Anfangsphase seiner Favoritenrolle gerecht wurde, kippte die Begegnung aber Mitte der ersten Hälfte. Die Folge: Mit einem abgefälschten 16-Meter-Schuss brachte Kapitän Sebastian Köhler die Gastgeber in der 28. Minute in Führung. Zehn Minuten danach gelang den Gästen durch einen Genie-Streich der Ausgleich. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf, schlenzte Nils Cuccu das Leder über den neuen FV-Torwart Jan Philipp Greff hinweg zum 1:1 ins Netz. „Das war kein Torwartfehler, sondern einfach nur richtig gut gemacht“, meinte Abazadze.

Sekunden vor dem Pausenpfiff ging seine Elf auch wieder in Führung. Maximilian Gabriel tauchte frei vor dem Tor auf. Als der Angreifer gerade abschließen wollte, wurde der 24-Jährige von Maurice Straub gefoult. Es war die Schlüsselszene der Partie. Schiedsrichter Tim Gillen entschied auf Strafstoß für die Gastgeber – und Rot für Straub. Den Elfmeter verwandelte Justin Mayan zum 2:1-Pausenstand. „Das Tor und der Platzverweis waren natürlich gute Faktoren für uns“, gab Abazadze zu.

Nach exakt einer Stunde legte seine Elf den dritten Treffer nach. Felix Martin umdribbelte in Höhe der Tor­auslinie mehrere Gegenspieler und ballerte die Kugel dann zum 3:1 in den Winkel. Nur sechs Minuten später sorgte Gabriel im Nachsetzen mit dem 4:1 für die Entscheidung.

Auersmacher verkürzte durch einen von Melvin Heid verwandelten Strafstoß zwar noch einmal auf 2:4 (86. Minute). Der Schlusspunkt blieb aber den Gastgebern vorbehalten. Nach einem Ballgewinn setzte Gabriel in der Nachspielzeit zu einem 70-Meter-Sprint an. Dabei schüttelte der 24-Jährige zunächst zwei Verfolger ab und überlupfte danach Auersmachers Schlussmann Florian Schworm zum 5:2-Endstand. „Für mich war dies das Tor des Tages“, staunte Abazadze. „Nachdem wir so viel investiert haben, in der Nachspielzeit noch einmal so einen Lauf hinzulegen, war überragend.“

Der hohe Auftaktsieg des FV ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass es bei dem Saarlandligisten in der Sommerpause einen großen personellen Umbruch gab (wir berichteten). Gegen Auersmacher standen mit Torwart Greff, den beiden Innenverteidigern Lukas Latz und Nico Staub sowie Sechser Steven Vogl gleich vier externe Neuzugänge in der Startelf – und das auf ganz wichtigen Positionen.

Auch der aus der eigenen Jugend gekommene Marcel Boschet spielte im Mittelfeld von Beginn an. Der 19-Jährige bestritt allerdings auch in der vergangenen Saison schon einige Partien für den FV. Mit Maurice Schwarz wurde noch ein weiterer Neuzugang eingewechselt.

Bereits am morgigen Mittwoch um 19 Uhr hat Schwalbach die Möglichkeit, einen weiteren Favoriten zu ärgern. Dann ist das Abazadze-Team bei Oberliga-Absteiger FSV Jägersburg zu Gast. Der dürfte aber spätestens jetzt vor dem FV gewarnt sein.

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