Fußball-Saarlandliga Reimsbacher Debakel im Derby daheim

Reimsbach · Das war eine der dicksten Packungen, die der 1. FC Reimsbach je bekommen hat – und das ausgerechnet im Derby gegen den SV Mettlach. Mit 0:9 ging der FCR baden. Auch dank Fabio Mahler, der gleich vier Mal für Mettlach traf.

 Bedauernswert: Reimsbachs Torhüter Luca Reiter hatte einen ganz bitteren Nachmittag und musste gegen Mettlach neun Mal hinter sich greifen.

Bedauernswert: Reimsbachs Torhüter Luca Reiter hatte einen ganz bitteren Nachmittag und musste gegen Mettlach neun Mal hinter sich greifen.

Foto: Ruppenthal

Es gibt Tage, da läuft einfach alles schief. Und einen solchen hatte Fußball-Saarlandligist 1. FC Reimsbach am Samstag. Schon bevor Schiedsrichter Giuseppe Geraci das Derby gegen den SV Mettlach im Reimsbacher Waldstadion anpfiff, musste der FCR einen richtigen Wirkungstreffer einstecken: Der Tabellenletzte FV Bischmisheim gewann am Freitag in Auersmacher 4:3 und verkürzte den Abstand zu Reimsbach auf einen Zähler.

Am Samstag kam es dann noch dicker. Mit 0:9 ging Reimsbach im Waldstadion baden. Den Knockout, nämlich zweistellig zu verlieren, konnte die Mannschaft von Spielertrainer Nico Portz gerade noch vermeiden. Das lag aber nicht an den Nehmerqualitäten der Reimsbacher, sondern an der nicht so konsequenten Chancenverwertung des SV Mettlach, wie deren Trainer Holger Klein nach dem Spiel verriet: „So seltsam es sich anhören mag, wir haben noch einige Torchancen liegen lassen und hätten sogar noch höher gewinnen können. So wie wir gespielt haben, war das zu schnell für Reimsbach.“

Wie wichtig Mettlach dieses Spiel nahm, zeigt sich am Beispiel von Routinier Patrick „Patti“ Heinz. Eigentlich hätte der verletzungsbedingt nicht spielen können. „Ich bin mittags mit Patti noch nach Merzig gefahren, wo er sich gegen die Schmerzen behandeln ließ. Er hat sich dann in den Dienst der Mannschaft gestellt, auf die Zähne gebissen und bis kurz nach der Pause durchgehalten“, erzählte Klein und verriet: „Eigentlich wollte er schon zur Pause raus, doch ich habe ihn gebeten, noch etwas durchzuhalten, denn beim Stande von 3:0 war ich mir noch nicht hundertprozentig sicher. Patti ist ein eminent wichtiger Spieler bei uns – und vor seiner Einstellung kann ich nur den Hut ziehen.“

Ganz anders die Stimmung bei Nico Portz, dem Reimsbacher Trainer. „Da gibt es nichts zu beschönigen, wir haben alle kollektiv versagt. Wir hatten im ganzen Spiel keine einzige Chance, sind nicht in die Zweikämpfe gegangen. Bezeichnend dafür, wir haben uns nicht einmal eine gelbe Karte abgeholt“, haderte er. Dass Reimsbach mit dem letzten Aufgebot antreten musste – Torjäger Bartek Kreft konnte auch nicht spielen – wollte Portz nicht als Entschuldigung ins Feld führen.

Der Spielverlauf ist schnell erklärt. Zweimal musste Fabio Mahler in der ersten Hälfte nur noch den Fuß hinhalten – beim 1:0 (15.) und beim Treffer zum 3:0-Pausenstand (35.). Beim 2:0 (20.) zog er aus der Drehung ab. Direkt nach der Pause erhöhte er auf 4:0 (48)., danach schraubten André Paulus mit drei Treffern (51., 60. und 83.) sowie Felix Klemmer (65.) und Sascha Hermes (86.) das Ergebnis auf 9:0. „Selbst beim 7:0 und 8:0 ist uns Mettlach noch ganz aggressiv angelaufen und hat gutes Pressing gespielt“, staunte Portz über die engagierte Spielweise der Mettlacher. Um dann aber schon wieder den Blick nach vorne zu richten. „Wir haben jetzt bis zur Winterpause noch drei Spiele, davon zwei zu Hause. Am Wochenende gegen Quierschied sieht es personell wieder besser aus und unser Ziel, bis zur Winterpause noch sechs Punkte zu holen, ist durchaus noch möglich.“

 Ein Tag wie gema(h)lt: Der Mettlacher Fabio Mahler traf bis zur 48. Minute vier Mal. Hier zieht er aus der Drehung heraus zum 2:0 ab.

Ein Tag wie gema(h)lt: Der Mettlacher Fabio Mahler traf bis zur 48. Minute vier Mal. Hier zieht er aus der Drehung heraus zum 2:0 ab.

Foto: Ruppenthal

Gelassen blickt Holger Klein dem Restprogramm des SV Mettlach bis zur Winterpause entgegen. „Mit dem Sieg im Derby können wir jetzt ziemlich entspannt am Wochenende zum FSV Jägersburg fahren. Und in Köllerbach und zum Abschluss gegen Brebach sind wir durchaus in der Lage zu punkten.“

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