Fußball-Saarlandliga Hermes ist Mettlachs Allzweckwaffe

Mettlach · Bei Fußball-Saarlandligist SV Mettlach wurde Abwehrspieler Sascha Hermes vor wenigen Wochen zum Stürmer umgeschult. Mit seiner besonderen Spielweise auf der neuen Position sorgt der 26-Jährige für Gefahr – und hat schon drei Mal getroffen.

 Sascha Hermes setzt sich hier im Kopfballduell gegen Dillingens Jan Demmerle durch. In dieser Partie bereitete er Mettlachs 1:0-Führungstreffer vor. Zudem traf der gelernte Abwehrspieler in dieser Saison schon drei Mal selbst.

Sascha Hermes setzt sich hier im Kopfballduell gegen Dillingens Jan Demmerle durch. In dieser Partie bereitete er Mettlachs 1:0-Führungstreffer vor. Zudem traf der gelernte Abwehrspieler in dieser Saison schon drei Mal selbst.

Foto: Oliver Altmaier

Bei den alten Griechen war Hermes der Götterbote, der die Beschlüsse von Zeus verkündete, und der Gott der Diebe. Bei Fußball-Saarlandligist SV Mettlach ist Sascha Hermes so etwas wie die Allzweckwaffe – und dafür verantwortlich, dass den Gegnern so mancher Punkt geklaut wird.

„Ich habe in dieser Saison schon auf fast allen Positionen gespielt. Im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung oder auf der Außenbahn“, verrät der 26-Jährige vor dem Heimspiel seiner Mannschaft an diesem Samstag um 16 Uhr gegen den FC Homburg II lachend.

Seit fast exakt einem Monat ist noch ein weiteres Aufgabengebiet für Hermes hinzugekommen. Beim 5:3-Erfolg gegen den TuS Herrensohr am 21. September stand der Allrounder zum ersten Mal in einem Ligaspiel im Sturm auf dem Feld.

„Zu dem Zeitpunkt kam das für mich ein wenig überraschend. Dass es aber mal passieren könnte, war nicht ganz so abwegig“, verrät Hermes. Denn sowohl im Pokalspiel bei Landesligist SV Bardenbach (9:0) als auch im Vorbereitungsspiel gegen die U 19 der SV Elversberg (3:4) hatte ihn Trainer Holger Klein schon einmal ganz vorne aufgeboten.

„Das hat ganz gut funktioniert. Ich habe in den beiden Partien getroffen und auch Tore vorbereitet“, berichtet der 26-Jährige. Und auch in der Liga läuft es für den gelernten Verteidiger vorne gut. Gegen Herrensohr gelang ihm sein dritter Saisontreffer. In den darauf folgenden Begegnungen gegen Dillingen und Saar 05 (jeweils 1:1) bereitete Hermes mit Ballgewinnen die beiden Tore seiner Mannschaft vor. Da jetzt bei Mettlach auch noch Stürmer Xavier Novic mit einem Kreuzbandriss ausfällt, kann sich der 26-Jährige wohl auf weitere Einsätze im Angriff einstellen.

Aber wie kam SV-Trainer Klein überhaupt auf die Idee, aus seinem Verteidiger einen Stürmer zu machen? „Wir hatten das Problem, dass unsere erste Reihe vorne kaum Ballgewinne hatte und zu oft überspielt wurde“, berichtet der Übungsleiter. „Da Sascha enorm schnell ist und eine hohe Laufbereitschaft hat, kam ich auf die Idee, ihn vorne reinzustellen. Das hat direkt gut funktioniert.“

Dabei soll Hermes allerdings nicht wie ein klassischer Angreifer agieren. „Ich habe ihm ans Herz gelegt, dass er auch auf der neuen Position nicht wie ein Stürmer, sondern wie ein Abwehrspieler denken soll“, berichtet Klein. Im Klartext: Der 26-Jährige soll sich vorne in die Zweikämpfe reinwerfen, dadurch Druck auf den Gegner ausüben und im besten Fall mit Ballgewinnen gefährliche Situationen heraufbeschwören.

Dass dies am Samstag im Heimspiel gegen Homburg II gelingt, wäre für Mettlach unheimlich wichtig. Denn vor der Partie sind die Blau-Weißen nur Tabellen-Elfter. Eine Platzierung, mit der Hermes alles andere als zufrieden ist. Vor allem nach der starken letzten Saison, als Mettlach Tabellen-Fünfter wurde. „Spiele wie die 2:6-Niederlage beim SV Hasborn oder das 0:4 am vergangenen Wochenende bei der FSG Ottweiler-Steinbach wären uns da nicht passiert“, findet der 26-Jährige.

Aber woran liegt’s, dass es nicht so läuft? „Aufgrund von Verletzungen sind halt immer wieder wichtige Stützen weggebrochen“, analysiert der Neu-Stürmer. „Fabian Theobald war lange außer Gefecht. André Paulus hat lange gefehlt. Das merkt man dann halt schon.“

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