Fußball-Saarlandliga „Weil es einfach um alles geht“

Rehlingen · Dieses Derby wird ein besonderes: Wenn Fußball-Saarlandligist Rehlingen-Fremersdorf den FV Schwalbach empfängt, geht es nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern auch um den Liga-Verbleib. Bei Routinier Tim Kallenborn ist die Vorfreude groß.

  Tim Kallenborn (rechts) verbrachte fast sein gesamtes Fußballer-Leben in Rehlingen. Nach dieser Saison wird er als Co-Trainer weitermachen.

Tim Kallenborn (rechts) verbrachte fast sein gesamtes Fußballer-Leben in Rehlingen. Nach dieser Saison wird er als Co-Trainer weitermachen.

Foto: Ruppenthal

Viel spannender könnte die Ausgangslage vor einem Derby nicht sein. Vor dem direkten Aufeinandertreffen an diesem Sonntag um 14.30 Uhr im Rehlinger Bungertstadion liegen die SF Rehlingen-Fremersdorf und der FV Schwalbach punktgleich auf den Plätzen 15 und 14 in der Fußball-Saarlandliga – und das drei Spieltage vor dem Saisonende!

Dass Rang 15 zum Ligaverbleib reicht, ist unwahrscheinlich. Der 14. Platz könnte reichen, muss aber nicht. Um ganz sicher zu gehen, müssten die beiden Lokalrivalen am Saisonende mindestens 13. werden. Dies ist noch möglich, denn vor dem Duo aus dem Kreis Saarlouis stehen der FC Homburg II und die FSG Ottweiler mit je drei Zählern mehr.

Der Derby-Sieger kann also mehr denn je auf die Rettung hoffen, der Verlierer hat dagegen schlechte Karten. Eine Ausgangssituation, die Rehlingens Routinier Tim Kallenborn besonders motiviert. „Das sind genau unsere Spiele. Da kribbelt es bei mir“, erklärt der 37-Jährige lachend. „Das wird ähnlich werden wie das Aufstiegsspiel in der letzten Saison gegen Bliesmengen-Bolchen (6:3, Anm. d. Red.), weil es um alles geht.“

Nachdem Kallenborn das jüngste Spiel seiner Mannschaft beim SV Auersmacher (0:8) wegen einer kleineren Blessur verpasst hat, ist er rechtzeitig zum richtungsweisenden Kellerduell wieder fit. „Ich werde spielen“, berichtet der Routinier.

Die deutliche Schlappe gegen den Tabellendritten am Freitag vor einer Woche macht Kallenborn keine Sorgen. Denn Rehlingen-Fremersdorf punktete in dieser Saison ohnehin kaum gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Nur sechs seiner 26 Punkte holte der Neuling gegen die ersten acht Teams im Klassement.

Dafür war der Aufsteiger in den Duellen gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib immer voll da. Gegen Gegner, die auf den Plätzen neun bis 17 stehen, sammelten die Sportfreunde 20 Zähler. „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen mussten, dann haben wir das auch meist getan“, sagt der 37-Jährige.

Und dass Rehlingen Schlappen gegen Top-Teams nicht aus der Bahn werfen, hat der Liganeuling schon bewiesen: Bei der 1:5-Heimpleite am 20. März gegen den SV Mettlach war der Club chancenlos – und zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter. Der Rückstand aufs rettende Ufer betrug neun Zähler. „Damals war der Glaube an den Ligaverbleib schon ein wenig geschwunden“, gibt Kallenborn zu. Doch dann gewannen die SF nacheinander gegen den SV Rohrbach, den FC Homburg II und den FC Rastpfuhl. Dadurch meldete sich Rehlingen-Fremersdorf im Rennen um die Rettung zurück.

Kallenborn wird nächste Saison bei seinem Heimatverein eine neue Aufgabe übernehmen. Nachdem Oliver Hirschauer aus dem Trainer-Duo mit Michael Burger ausscheidet, rückt der 37-Jährige dann ins Gespann auf. Burger wird Cheftrainer, Kallenborn sein Assistent.

„Auf diese Aufgabe freue ich mich sehr. Die Jungs des aktuellen Kaders bleiben ja fast alle, egal in welcher Liga. Von daher denke ich, dass das eine gute Geschichte wird.“ Trotz der neuen Aufgabe will der Offensivspieler die Fußballschuhe noch nicht ganz an den Nagel hängen. „Ich will noch spielen, aber nicht mehr so oft wie in dieser Saison“, kündigt Kallenborn an.

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