Fußball-Regionalliga Südwest FC Homburg holt ganz spät einen Punkt

Aalen · Im Mittelfeldduell spielt der FCH beim VfR Aalen trotz langer Überzahl nur 1:1. Ausgleich in der 95. Minute.

FC Homburg zu Gast beim VfR Aalen
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FC Homburg zu Gast beim VfR Aalen

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Foto: Stefan Regel

Der FC Homburg hätte an diesem Samstag im fünften Spiel unter Trainer Timo Wenzel fast die erste Niederlage erlitten. Beim Mittelfeld-Team VfR Aalen kamen die Grün-Weißen am Nachmittag trotz langer Überzahl nach einem 0:1-Rückstand ganz spät zum 1:1-Ausgleich. In der Ostalb-Arena präsentierten sich die Gastgeber dabei ganz anders als bei der 1:6-Niederlage im Hinspiel im Homburger Waldstadion. Und auch die Aalener gingen wie der FCH mit dem Rückenwind einer kleinen Serie von fünf ungeschlagenen Spielen auf den Platz, in den vergangenen Wochen hatte sich der VfR als bis dato Tabellen-13. ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze erarbeitet.

Im Vergleich zum 3:1-Heimsieg vor einer Woche gegen den FC Astoria Walldorf nahm Wenzel drei Änderungen in der Startelf vor. Für Patrick Dulleck, Jannik Sommer und Mart Ristl kamen Daniel Di Gregorio, Marcel Carl und Marco Hingerl in die Startformation des bis dato Tabellensiebten Homburg.

Auf der windigen Schwäbischen Alb zeigten sich zuerst die Gastgeber stürmisch. Nach einem Homburger Abwehrfehler stand in der siebten Minute plötzlich Aalens Mark Müller völlig frei vor FCH-Torwart David Salfeld. Dieser lenkte den Schuss aus elf Metern mit einer starken Parade über die Querlatte. Schon nach wenigen Minuten forderte Trainer Wenzel: "Mutig sein."

In der Folge spielte aber auch der VfR, angetrieben vom unablässig mit rauer Stimme schreienden Trainer Uwe Wolf engagiert und erarbeitete sich Vorteile. Wolf ist sogar noch kürzer als Wenzel im Amt, er trainiert den VfR seit Ende März. Aber auch der wohl lauteste Trainer der Liga konnte nicht verhindern, dass der FCH gut dagegenhielt und nach und nach zu guten Torchancen kam. Daniel Di Gregorio schoss knapp neben das Tor (27.), Philipp Hoffmann zielte zu hoch (42.). Die beste Gelegenheit der Grün-Weißen vergab aber Damjan Marceta, als er nach einer halben Stunde aus guter Position an VfR-Torwartroutinier Daniel Bernhardt scheiterte.

Auf der anderen Seite kam Aalen noch einmal gefährlich vors Homburger Tor, Alessandro Abruscia trat einen Freistoß aus 20 Metern Torentfernung und zentraler Position knapp über Salfelds Gehäuse. Dann war Pause nach einer über weite Strecken ausgeglichenen ersten Halbzeit. Davon, dass die VfR-Spieler in dieser Woche Offensivstandards und Torabschlüsse trainiert hatten, war noch nicht so viel zu sehen.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur 20 Sekunden, bis Salfeld wieder retten musste. Aus kurzer Distanz war er von Aalens Mark Müller nicht zu überwinden und hielt auch den Nachschuss von Steffen Kienle. Dann zeigte FCH-Stürmer Damjan Marceta seine ganze Klasse, er setzte sich gegen Aalens Tim Grupp durch und lief alleine in Richtung Tor. Grupp zog ihn deutlich am Trikot, Schiedsrichter Elias Tiedeken entschied auf Rote Karte. Die Aalener protestierten, seitlich waren noch VfR-Spieler auf ähnlicher Höhe. Die Entscheidung in der 52. Minute ging aber vollauf in Ordnung, Marceta hätte alleine aufs Tor zulaufen können. Nun spielten die Saarpfälzer 38 Minuten in Überzahl.
Die Partie wurde nun giftiger und hektischer. Aalen kämpfte und verteidigte verbissen. Der FCH spielte nicht sonderlich geschickt und konnte die Überzahl kaum nutzen. Bei Homburg kam dann Jannik Sommer für Marco Hingerl, bei Aalen gleichzeitig der Ex-Saarbrücker und Ex-Elversberger Oliver Oschkenat für Kevin Hoffmann (68.).

In der 71. Minute passierte es dann. Die Gäste leisteten sich einen folgenschweren Patzer, Steffen Kienle lief durch und blieb im Eins-gegen-eins-Duell gegen Salfeld eiskalt: 1:0 für Aalen. Ivan Sachanenko hätte schnell ausgleichen können, der Homburger köpfte aber knapp übers Tor (73.). Beim FCH kam dann der Österreicher Thomas Gösweiner für Philipp Hoffmann, bei Aalen der Ex-Elversberger Kai Merk für Mark Müller. Dem FCH lief nun die Zeit davon. Salfeld musste bei einem Konter gegen Leon Volz retten (81.).  Bei Homburg kam für Marcel Carl noch Loris Weiß (83.). Die VfR-Spieler bejubelten nun jeden gewonnenen Einwurf frenetisch und leisteten sich reichlich Zeitspiel. So gab es folgerichtig fünf Minuten Nachspielzeit. Und in der 95. Minute köpfte Gösweiner einen Freistoß von Patrick Lienhard zum 1:1 ins Tor. Sekunden später war Schluss.

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